Berufe mit Zukunft

Ein Ausblick in die Zukunft. Foto: Adobe Stock/tinyakov

Welche Berufe sind zukunftsfähig? Von welchen Berufen sollte man lieber die Finger lassen? Zukunftswissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Reinhardt klärt in seinem Gastbeitrag darüber auf.

Möchte man eine Liste der zukunftsfähigen Berufe erstellen, dann ist diese lang – sehr lang. Denn zu den bereits Bekannten (zum Beispiel in der IT, im Lehramt, in der Pflege und in der Medizin) gesellen sich jedes Jahr neue Arbeitsplätze, von denen man vor wenigen Jahren noch nicht einmal gehört hätte. Einfacher wird es, wenn man sich die vom Aussterben bedrohten Tätigkeiten anschaut. Statistisch gesehen sind es nur etwa 15 Prozent aller Jobs, die durch die Digitalisierung verschwinden werden. Der Rest wandelt sich und passt sich an oder bleibt bestehen wie bisher.

Roboter im Trend

So ist etwa der Einsatz von Robotern bei schweren, monotonen oder gefährlichen Arbeiten seit Jahren eine Selbstverständlichkeit und wird in Zukunft zu noch produktiverer, sicherer und ressourcenschonender Arbeit führen. Auch sind Computer bereits heute beim Rechnen sowie beim Speichern und Verknüpfen von Daten deutlich schneller und effizienter als jeder Mensch. Ein Ende der rasanten technischen Weiterentwicklung dieser elektronischen Dienstboten ist dabei nicht abzu-sehen.
Nicht vergessen werden darf aber, dass selbst hochentwickelte digitalisierte Maschinen kein Gefühlsleben, keine Empathie und soziale Intelligenz besitzen. Entsprechend bleibt der Mensch auch zukünftig bei der Verbindung von rationalen Aspekten mit emotionalen, sozialen und ethischen Überlegungen besser als jede Maschine. Deshalb sollten die Zuständigkeit und moralische Verantwortung für wichtige Entscheidungen auch zukünftig dem Menschen vorbehalten bleiben.

Aber Zu welchen Berufen sollte man nun raten?

Ganz einfach: Mach das, was du gut kannst! Die Welt wandelt sich immer schneller und mit ihr die Anforderungen an die verschiedenen Berufe und Tätigkeiten. Lebenslanges Lernen wird künftig eine Selbstverständlichkeit sein. In der Diskussion über die Frage, was man morgen wissen und können sollte, werden Fachwissen, Fähigkeiten oder Fertigkeiten zuneh-
mend vom übergeordneten Begriff „Kompetenzen“ abgelöst. Dieser Begriff kann in zwei Arten aufgeteilt werden: die auch zukünftig unverzichtbaren Fachkompetenzen sowie die immer wichtiger werdenden Schlüsselkompetenzen. Diese lassen sich in reflexive (Denken in Zusammenhängen), personale (Selbstreflexion) und soziale Kompetenzen (Kritikfähigkeit) unterscheiden und sollten ebenso trainiert werden, wie Fachwissen.
Erfolg haben am Ende all diejenigen, die gut in ihrem Job sind. Darum solltest du am Anfang der Berufsorientierung herausfinden, welches dein persönliches Talent ist. Ob Handwerker oder Astronaut, Pfleger oder Programmierer: In Zukunft sind viele Jobs gefragt und junge Talente können sich ihren Arbeitgeber aussuchen.

Prof. Dr. Ulrich Reinhardt

 

Zum Autor:

Prof Dr. Ulrich Reinhardt ist Zukunftswissenschaftler und Wissenschaftlicher Leiter der „Stiftung für Zukunftsfragen“.