Das Bewerbungsgespräch

Du hast es geschafft! Die Einladung zum Bewerbungsgespräch ist angekommen. Wie du dich bei dem Termin gut präsentieren kannst, verrät dir Experte Daniel Reistenbach.

Wie läuft das Bewerbungsgespräch ab?

Daniel Reistenbach: Zuerst kommt der Smalltalk, der die Nervosität von den Bewerbern nehmen soll. Danach stellen sich Betrieb und Kandidat vor. Das ist deine Chance: zeige, dass du dich auf das Gespräch vorbereitet hast, du weißt, was in deinen Bewerbungsunterlagen steht und was man in dem Beruf macht, auf den du dich beworben hast. Wenn du während des Gesprächs nervös bist, sag das ruhig – Ehrlichkeit macht dich sympathisch.

Wie bereite ich mich auf das Gespräch vor?

Reistenbach: Merke dir, wer dich eingeladen hat und versuche, den Namen deines Gegenübers während des Gesprächs ab und zu zu nennen, das macht dich sympathisch und das ist in einem Bewerbungsgespräch immer wichtig. Bereite dich außerdem auf mögliche Fragen vor, die dir gestellt werden können. Überlege dir auch ein paar eigene Fragen. Das zeigt, dass du Interesse an Beruf und Betrieb hast. Ideal ist es, wenn du schon ein Praktikum in dem Beruf oder noch besser bei der Firma gemacht hast.

Welche Fragen werden mir gestellt?

Reistenbach: Ein guter Personaler merkt schnell, ob du dich vorbereitet hast. Du solltest grob wissen, was du in deinem Beruf machen wirst, was dir daran Spaß macht und warum du dich bei genau diesem Betrieb beworben hast. Auch nach deinen Interessen und Freizeitaktivitäten wird gerne gefragt. Du solltest nur Dinge nennen, aus denen du einen positiven Nutzen ziehen kannst: Wenn du gerne zockst, arbeitest du im Spiel vielleicht mit anderen im Team zusammen. Und wenn du ein oder zwei schlechte Noten im Zeugnis hast, solltest du sie gut begründen können – nicht nur mit einem »schlechten Lehrer«. Übe das Gespräch vorher ruhig mehrmals mit deinen Eltern. Denn dann merkst du vorher schon, bei welchen Antworten du ins Stocken gerätst und kannst dir Antworten zurechtlegen. So kommst du nicht in Verlegenheit und es passiert dir kein Fauxpas, weil du aus Überraschung etwas Unüberlegtes sagst.

Wie hinterlasse ich einen guten Eindruck?

Reistenbach: Sei pünktlich und zeige, dass du Lust auf den Beruf hast, zum Beispiel weil du die Orientierungsphase in der Schule genutzt hast und weißt, was du willst: den Beruf, auf den du dich beworben hast, auf jeden Fall erlernen. Sei beim Bewerbungsgespräch auch offen, freundlich und authentisch, sitze aufrecht und halte Blickkontakt. Beweise auch nach dem Gespräch Geduld. Wenn du nach zwei Wochen noch nichts von deinem Betrieb gehört hast, kannst du nach dem Stand der dinge fragen, vorher lieber nicht, denn besonders größere Firmen haben einen festen Zeitplan bei ihrem Bewerbungslauf. Und wenn du eine Absage erhalten hast, lass den Kopf nicht hängen. Vielleicht hatte ein anderer Kandidat einfach mehr Erfahrung, zum Beispiel durch ein vorheriges Praktikum bei der Firma.

Daniel Reistenbach ist Berater für Nachwuchsgewinnung bei der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.