Biomüll im Main-Tauber-Kreis wird unter die Lupe genommen

Ab Anfang April müssen sich die Einwohner des Main-Tauber-Kreises auf Änderungen bei der Biomüllentleerung einstellen. Mit der neuen Vergabe des Entsorgungsauftrages geht ein neues Kontrollkonzept einher. Ein eingesetztes Detektionssystem wird die Tonne genau auf Fehlbefüllungen durchleuchten. Bei falscher Mülltrennung wird der Behälter künftig nicht geleert.

Die Abfuhr der Biotonnen im Main-Tauber-Kreis wechselt ab Dienstag, 3. April, von der bisherigen Entsorgungsfirma Kühl auf die Firma Seger Transporte GmbH & Co. KG aus Münnerstadt. Die Firma Seger ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit langjähriger Tradition.

Mit der Neuausschreibung war auch die Einführung eines Detektionssystems („Müllsheriffs“) zur Störstofferkennung im Bioabfall verbunden. „Die Qualität des Bioabfalls hat sich in den vergangenen Jahren derart verschlechtert, dass die Einführung des Detektors unumgänglich war“, erklärt der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Main-Tauber-Kreis, Walter Scheckenbach. Derzeit weist der gesammelte Inhalt der Biotonnen bei der Anlieferung im Kompostwerk Würzburg rund 25 Prozent Störstoffe auf.

Beim Ausleeren der Sammelfahrzeuge gleicht der Bioabfall laut Scheckenbach „eher einer Anlieferung für das Müllheizkraftwerk oder die Kreismülldeponie als der einer Anlieferung für ein Kompostwerk“. Einweggläser, verpackte Lebensmittel, Windeln, Staubsaugerbeutel, in Plastiktüten verpackter Biomüll, Infusionsbesteck, Motorradhelme und Schuhe: All das finden man derzeit in den Biotonnen des Landkreises. Das neue System „Müllsheriff“ erkennt diese Fehlbefüllungen und blockiert bei Bedarf das Leeren der Tonnen am Fahrzeug. Künftig werden solche falsch befüllten Biotonnen in Wiederholungsfällen nicht mehr geleert.

Kartensystem

Die erkannten Tonnen werden im April zunächst mit einer gelben Verwarnungskarte gekennzeichnet, welche auf das Fehlverhalten hinweist. Zudem zeigt die Karte Wege einer ordentlichen Trennung und Beseitigung auf. Vom Sammelfahrzeug wird die Tonne und deren Standort erfasst und in einer Liste vermerkt. Es findet jedoch noch eine Entleerung statt. Wird diese Tonnen erneut auffällig und vom Detektor erkannt, erhält diese die „Rote Karte“ und wird nicht geleert.

Ab Mai werden bei Fehlbefüllungen nur noch rote Karten eingesetzt, das heißt die Tonne wird ohne weitere Vorwarnung nicht geleert. Auf der roten Karte finden die betroffenen Bürger Hinweise, was zu tun ist, um die Tonne bei der nächsten Abholung wieder geleert zu bekommen. Dies kann durch Nachsortieren oder das Umfüllen in einen zulässigen Restmüllsack erfolgen.