Das Gastro-Gewerbe im Landkreis Schwäbisch Hall sucht Azubis

Heute Schüler, morgen Azubi – der Countdown läuft: Rund fünf Monate vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres registriert die Arbeitsagentur noch 1123 offene Lehrstellen im Landkreis Schwäbisch Hall. Darunter sind 38 freie Ausbildungsplätze in Hotels und Gaststätten. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Zugleich gibt sie Tipps für Berufsanfänger und Ausbildungsbetriebe.

Die Palette an aktuell freien Ausbildungsberufen in der Gastro-Branche im Landkreis Schwäbisch Hall reicht laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vom Koch über die Hotel- und Restaurantfachfrau bis zum Kellner als Fachkraft im Gastgewerbe sowie vom Luxus-Hotel mit Gourmetküche bis zum Schnellrestaurant. „Wer in die Hotellerie einsteigt, kann die Karriereleiter hochklettern. Aber: Ob Küchenchef oder Hoteldirektorin – eine solide Ausbildung ist immer das Fundament für eine gute Laufbahn im Beruf“, sagt Burkhard Siebert, Geschäftsführer der NGG-Region Heilbronn.

Die NGG hat mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) vereinbart, dass grundsätzlich jedem Azubi ein Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und eine geregelte Arbeitszeit zustehen. Auch Restaurants und Hotels, die nicht zum Dehoga gehören, sind gezwungen, sich daran zu halten. Außerdem empfiehlt der Geschäftsführer der NGG Heilbronn Jugendlichen, bei der Auswahl des Ausbildungsbetriebes im Kreis Schwäbisch Hall genau hinzugucken: „Das Geld, das ein Azubi verdient, muss passen. Dafür hat sich die NGG starkgemacht und per Tarifvertrag eine Ausbildungsvergütung heraus gehandelt. Die sollte der Ausbildungsbetrieb auf jeden Fall bezahlen. Wichtig ist, sich hier nicht über den Tisch ziehen zu lassen.“

Die Gastro-Gewerkschaft appelliert an die Ausbildungsbetriebe im Landkreis Schwäbisch Hall, bei interessierten Jugendlichen „nicht zu stark auf den Schulabschluss und auf die Noten zu schielen“. Natürlich seien Mathe, Deutsch und gerade auch Fremdsprachen im Gastgewerbe wichtig. Aber auch wer kein Musterschüler sei, müsse die Chance haben, mit anderen Qualitäten wie Kommunikationsfreude und Teamfähigkeit zu punkten.

„Und ganz wichtig: Der Abschluss eines Ausbildungsvertrages ist keine Einbahnstraße. Jugendliche sollten den Betrieb, für den sie sich interessieren, genau unter die Lupe nehmen. Erst wenn sie überzeugt sind, dort auch drei Jahre Lehre motiviert durchzuziehen, sollten sie den Ausbildungsvertrag unterschreiben“, so Siebert.

Das Gespräch mit anderen Azubis, die ihre Ausbildung im Wahlbetrieb bereits machen, biete hier eine gute Orientierung. „Entscheidend ist, dass sich ein Ausbildungsbetrieb um die Azubis kümmert. Dazu gehört ein fester Ansprechpartner. Aber gerade auch Respekt und Wertschätzung sind wichtig. Und, dass die Azubis nicht als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, sondern das lernen, was sie für die Prüfung und für ihr späteres Berufsleben auch brauchen“, führt der Gewerkschaftler Siebert fort.