Das klassische Studium

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Die eigenen Interessen vertiefen: Ronja Ziegelbauer hat sich für ein klassisches Studium entschieden – und schildert, wie es dazu kam.

Nach meinem Abi wusste ich nicht direkt, was ich anschließend machen möchte. Deshalb habe ich erstmal ein Dreivierteljahr gearbeitet – im Anschluss wollte ich nicht direkt noch weiter arbeiten. Das war einer der Gründe, warum ich mich gegen eine Ausbildung oder ein duales Studium entschieden habe. Außerdem war mir wichtig, dass ich meine Zeit so gut es geht frei einplanen kann und selbst entscheide, wann ich was erledigen möchte – deshalb habe ich mich für ein Vollzeitstudium entschieden. Außerdem wollte ich mich nicht direkt auf ein Unternehmen fixieren.

Zuerst hatte ich den Studiengang Sport-, Event- und Medienmanagement in Frankfurt angefangen – allerdings habe ich relativ schnell gemerkt, dass mir das zu breit gefächert war. Meine Interessen haben sich dann auf das Event- und Medienmanagement fokussiert und ich habe den Studiengang Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn gefunden. Bei diesem Studiengang kann ich beide Interessen vertiefen: Das Eventmanagement habe ich im Tourismusbezug des Studiengangs gefunden, und da es ein BWL-Studiengang ist, konnte ich dort meine Spezialisierung im Marketing belegen.

Der entscheidende Grund, warum ich mich für die Hochschule Heilbronn entschieden habe: die Nähe zu meiner Heimat und die gute Zuganbindung. Ich bin während des ersten Semesters gependelt, habe mich in Heilbronn aber sehr wohl gefühlt, deshalb wohne ich seit dem zweiten Semester hier in einer WG. Der Bildungscampus wurde zur Anfangszeit meines Studiums durch eine Mensa erweitert und sieht sehr modern und ansprechend aus. Außerdem ist Heilbronn meiner Meinung nach eine gute Stadt, um zu studieren: weder zu groß noch zu klein.

Erst das Grundstudium, dann die Spezialisierung

Am Anfang wurden meine Erwartungen an das Studium beziehungsweise den Studiengang nicht ganz getroffen. Ich hatte die Erwartung, dass ich ausschließlich Vorlesungen haben werde, die mich interessieren. Da war mir aber noch nicht klar, dass die ersten beiden Semester das Grundstudium bilden und ich erst danach größtenteils die Module auswählen kann, die ich belegen will. Ich persönlich hätte gerne noch mehr event- oder veranstaltungsbezogene Module gehabt – das konnte ich aber sehr gut in meinem Praxissemester kompensieren.

Was den Lernstoff angeht, wurden meine Erwartungen gut getroffen. Ich finde die Studieninhalte weder zu schwer noch zu leicht. Es kommt aber natürlich auf die jeweilige Vorlesung sowie die Dozenten und Professoren an – und auf einen persönlich. Ich bin beispielsweise kein großer Fan davon, Skripte auswendig zu lernen, aber es gibt genügend Module mit Präsentationen, Seminar- oder Gruppenarbeiten. So ergibt sich eine gute Mischung an Prüfungsleistungen.

Mein Tipp an alle, die sich nach der Schule unsicher sind, wie es weitergehen soll: Nehmt euch Zeit, um euch zu entscheiden! Auch wenn ihr von anderen oder euch selbst den Druck verspürt, euch unbedingt möglichst schnell für einen Zukunftsweg entscheiden zu müssen:  Lasst euch so viel Zeit, wie ihr eben braucht. Es ist schließlich ein wichtiger Schritt in eure Zukunft, und den solltet ihr gut überlegt machen. Selbst wenn euch – wie mir
damals auch – während eines Studiums oder einer Ausbildung klar wird, dass die Entscheidung nicht die richtige für euch war, könnt ihr euch immer noch umentscheiden. Ronja Ziegelbauer

 

Zur Person

Ronja Ziegelbauer (23) studiert Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn. Zurzeit ist sie im 8. Semester und schreibt ihre Bachelorthesis.