Deutscher Außenhandel: Chinas dominante Stellung schrumpft

Auch wenn China beim Gesamthandel der Bundesrepublik weiterhin an erster Position steht, hat sich der Abstand zu den USA im vergangenen Jahr doch deutlich verringert. Inzwischen liegen beide Länder fast gleichauf.

Außenhandel mit China
Noch ist China Deutschlands wichtigster Außenhandelspartner. Doch dies könnte sich schon bald ändern. Foto: Adobe Stock/scharfsinn86

Demnach summierten sich die deutschen Ex- und Importe mit China 2023 auf rund 254 Milliarden Euro. Je nach Berechnungsmethode sei der Vorsprung von China gegenüber den USA damit auf nur ein bis zwei Milliarden Euro geschmolzen. Das zeigen die Hochrechnungen von Germany Trade & Invest (GTAI). Noch im Jahr 2022 seien zwischen Deutschland und China Waren im Wert von nahezu 300 Milliarden Euro gehandelt worden. Zu den zweitplatzierten USA hätte mit satten 50 Milliarden Euro ein riesiger Vorsprung bestanden.

Vor allem die Importe aus China waren zuletzt rückläufig, aber auch die Exporte nach China haben leicht nachgegeben. Sollten sich diese Trends 2024 fortsetzen, würden die USA China an der Spitze des Rankings der bedeutendsten Außenhandelspartner Deutschlands ablösen.

Außenhandel mit China

Erholung in den USA, Probleme in China

Ein wichtiger Grund für die Entwicklung sei laut GTAI, dass die wirtschaftliche Erholung der USA zügiger verlaufe als die chinesische. Dazu würden die Immobilienkrise in China, geopolitische Verstimmungen im Verhältnis zu den USA und der EU sowie schwächelnde Industrieinvestitionen beitragen.

Darüber hinaus änderten sich gerade die Strategien deutscher Unternehmen in Bezug auf den chinesischen Markt. Während in der Beschaffung die Suche nach Alternativen in vollem Gange sei, setzen immer mehr Firmen auf Lokalisierung „in China für China“. Beide Trends würden für einen geringeren bilateralen Handel sorgen.

red