Die 19. Frauenwirtschaftstage haben begonnen

Wirtschaft, Fachkräfte, Frauenwirtschaftstage
Die Bedeutung von Frauen als Fach- und Führungskräfte, Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen in und für die Wirtschaft in den Fokus rücken: Das ist Ziel der Frauenwirtschaftstage. Foto: Adobe Stock/ Malik/peopleimages.com

Vom 18. bis 21. Oktober finden die 19. Frauenwirtschaftstage statt. Sie stehen unter dem Schwerpunktthema „#New Work und #Flexi Time – Ein Gewinn für Frauen und Unternehmen!“. Eine Teilnahme ist durch Online-Formate auch ortsunabhängig möglich.

New Work und flexible Arbeitsformen ermöglichen es Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, sich bestmöglich im Job einzubringen und gleichzeitig ihren persönlichen Bedürfnissen und Aufgaben gerecht zu werden. Das betrifft auch gut qualifizierte Frauen mit familiären Verpflichtungen. Denn die Transformation der Arbeitswelt und insbesondere die Digitalisierung eröffnen zusätzliche Möglichkeiten für mehr Flexibilisierung, gleichberechtigte und partnerschaftliche Arbeitsmodelle und mehr Vielfalt in der Wirtschaft. So erleichtern Home-Office, mobiles Arbeiten und Tandemmodelle die Vereinbarkeit von Beruf und Sorge- oder Pflegearbeit.

Die Gründe für die Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung unterscheiden sich bei Frauen und Männern: Während Männer häufig Teilzeitarbeit ausüben, weil sie keine Vollzeitstelle finden oder eine Weiterbildung absolvieren, ist das Hauptmotiv von Frauen die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen.

Genau hier setzen die Frauenwirtschaftstage an. Bei zahlreichen regionalen Veranstaltungen und Aktivitäten werden für Beschäftigte und Unternehmen Impulse, Anreize und Austauschmöglichkeiten gegeben, wie die Chancen der modernen Arbeitswelt bestmöglich genutzt werden können, um berufliche Chancen und zusätzliche Fachkräftepotenziale für die baden-württembergische Wirtschaft zu erschließen.

Statistische Daten zur Erwerbstätigkeit

Aktuelle Daten des Statistischen Landesamtes zeigen, dass rund 1,12 Millionen Kernerwerbstätige (also rund 21,5 Prozent) im Jahr 2022 atypisch beschäftigt waren. Das heißt, dass sie mit bis zu 20 Arbeitsstunden je Woche befristet oder geringfügig tätig oder bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt waren. 69,2 Prozent davon waren Frauen. Insgesamt arbeiteten 22 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit mit mehr als 20 Wochenstunden, 24,2 Prozent in Teilzeit mit bis zu 20 Wochenstunden.

Ein IW-Report aus dem Jahr 2021 kommt zu dem Ergebnis, dass von den etwa 5,3 Millionen erwerbstätigen Müttern mit Kindern unter 18 Jahren etwa 2,5 Millionen weniger als 28 Stunden pro Woche arbeiten. Würden diese Mütter ihre Erwerbstätigkeit durch eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben um lediglich eine Stunde pro Woche erhöhen, ließen sich 71.000 zusätzliche Vollzeitäquivalente gewinnen.

Gemäß der Untersuchung entspricht der Anteil der Mütter, die derzeit nicht in Vollzeit tätig sind, dies aber gerne wären und deren jüngstes Kind unter drei Jahre alt ist, einem zusätzlichen Potenzial von etwa 110.000 Personen. Bei den Müttern mit jüngstem Kind zwischen drei und fünf Jahren entspricht dieses Potenzial weiteren 37.000 Personen. In Summe wären durch den erfüllten Arbeitszeitwunsch der Mütter mit Kindern unter sechs Jahren etwa weitere 147.000 Mütter in Vollzeit statt in Teilzeit tätig.

red.


Die landesweiten Frauenwirtschaftstage

Die Frauenwirtschaftstage werden auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus durchgeführt. Das Ziel: die Chancen und die Bedeutung von Frauen als Fach- und Führungskräfte, Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen in und für die Wirtschaft in den Fokus zu rücken. Die regionalen Veranstaltungen widmen sich daher auch Themen wie Chancengleichheit in der digitalen und ökologischen Transformation der Arbeitswelt, New Work und Future Skills, Vereinbarkeit und Work-Life-Balance, Diversity und chancengleiche Unternehmenskultur.

Im Rahmen der Frauenwirtschaftstage 2023 werden vielfältige Veranstaltungen angeboten, unter anderem von den Kontaktstellen Frau und Beruf, den Agenturen für Arbeit, Regionalbüros für berufliche Fortbildung, Frauen- und Wirtschaftsorganisationen, Gleichstellungsbeauftragten der Kreise und Kommunen, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Verbänden.