Von einer guten Ausbildung zehrt man das ganze Leben, heißt es. Das kann Marisa Guck nur bestätigen. Von ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel bei Würth nimmt sie einiges mit.
Versucht man zu verstehen, wie ein Unternehmen funktioniert, hilft ein Blick auf dessen Struktur. Jede Firma ist in mehrere Geschäftsbereiche unterteilt. Jede Abteilung hat ihre eigene Zuständigkeit. Je größer das Unternehmen ist, desto größer sind einerseits die Bereiche aufgestellt und desto stärker sind andererseits die Abteilungen untergliedert. Ein umfassendes Bild davon, wie einzelne Geschäftszweige funktionieren, konnte sich Marisa Guck während ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau-Gaisbach machen.
Die 22-Jährige hat im Februar dieses Jahres ihre Ausbildung beim Schraubenkonzern erfolgreich abgeschlossen. Erfolgreich ist wörtlich zu nehmen, denn die Absolventin ist die beste Auszubildende ihres Berufs in Baden-Württemberg. 98 von möglichen 100 Punkten hat sie in der Gesamtwertung erzielt. Dass Guck die Ausbildung von den standardmäßigen drei Jahren auf zweieinhalb verkürzt, aber dennoch eine Zusatzqualifikation im Bereich internationales Wirtschaftsmanagement absolviert hat, unterstreicht ihre Leistung und verdeutlicht ihren Ehrgeiz. „Für mich ist es wichtig, gute Leistung zu bringen. Ich wollte dem Unternehmen auch etwas zurückgeben“, begründet die Gaildorferin ihre Motivation.
Um ein solches Ergebnis zu erzielen, muss alles stimmen – und das hat es für Marisa Guck bei ihrem Arbeitgeber. „Ich habe viel Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren. Auch die Betreuung war sehr gut und intensiv“, sagt die Groß- und Außenhandelskauffrau rückblickend. Ein gutes Gefühl hatte sie schon beim Vorstellungsgespräch zu ihrer Ausbildung. Deshalb hatte sie sich für die Lehre bei Würth entschieden.
Im September 2015 ging es los. Da die Ausbildung dual konzipiert ist, war Guck nur an drei Tagen in der Woche im Betrieb tätig. Zwei Tage die Woche hatte sie Unterricht in der Berufsschule – zusätzlich am Samstag, aufgrund ihrer weiteren Qualifikation. Lehrinhalte waren hauptsächlich kaufmännische Abläufe und wirtschaftliche Kenntnisse. „Groß- und Außenhandel deckt vieles ab“, erklärt die Würth-Mitarbeiterin. Deshalb ist die Ausbildung nicht nur auf eine Abteilung beschränkt. Im ersten Lehrjahr haben sie und ihre Azubikollegen zunächst alle acht Wochen den Bereich gewechselt. Dabei hat Guck auch beispielsweise Vertriebsmitarbeiter bei ihren Dienstfahrten begleitet. „Ich hatte selber meinen Koffer dabei und konnte die Produkte den Kunden vorstellen“, erzählt die junge Frau. Ab dem zweiten Lehrjahr waren die Lehrlinge dann für längere Zeit in einer Abteilung und haben an Projekten und Veranstaltungen mitgewirkt.
Persönlich entwickelt
„Ich schätze die Vielseitigkeit an der Ausbildung. Ich konnte nicht nur fachlich einiges Lernen, ich habe mich auch persönlich weiterentwickelt“, resümiert die 22-Jährige. Am Anfang sei die frischgebackene Berufskollegabsolventin noch schüchtern gewesen. Durch den häufigen Kontakt mit Kunden und Kollegen habe sie das abgelegt. Das merkt man der dunkelhaarigen Frau an. Ihr freundliches Auftreten lässt sie offen wirken. Ihre präzisen Aussagen verdeutlichen aber ihre Professionalität. Sie ist im Zuge der Ausbildung zu einer Geschäftsfrau gereift. Diese Reife braucht sie bei ihrem jetzigen Job als Assistenz des Abteilungsleiters der Niederlassungsexpansion von Würth – eine von vielen beruflichen Möglichkeiten nach der Ausbildung im Groß- und Außenhandel.
Alexander Liedtke