Die Qual der Wahl

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Die große Frage nach dem Schulabschluss: Entscheidest du dich für eine Ausbildung oder für ein Studium? Oder möchtest du lieber dual studieren? Wir liefern dir die wichtige Infos, die dir diese Entscheidung erleichtern können.

Ausbildung

Wenn du dich für eine Ausbildung entscheidest, sammelst du ab dem ersten Tag Berufserfahrung im Betrieb. Zuständig für die Azubis sind die Ausbildungsleiter des jeweiligen Betriebs. Während einer Ausbildung erhältst du ein Gehalt, die sogenannte Ausbildungsvergütung, die normalerweise von Lehrjahr zu Lehrjahr etwas höher wird. So verdienst du schon kurze Zeit nach dem Schulabschluss dein eigenes Geld und bist finanziell unabhängiger von deinen Eltern. Eine Ausbildung dauert in den meisten Fällen drei Jahre. Mit etwas Glück wirst du anschließend von deinem Betrieb übernommen – so musst du dir weniger Sorgen darum machen, nach der Ausbildung eingestellt zu werden. Auf der anderen Seite musst du dir aber bewusst sein, dass du nach einer Ausbildung in vielen Berufen schlechter bezahlt wirst als diejenigen, die studiert haben. Vor allem in Führungspositionen ist ein abgeschlossenes Studium in vielen Fällen Voraussetzung. Dabei kommt es allerdings immer auf die jeweilige Branche und die jeweilige Firma an.

Vollzeitstudium

Ein klassisches Studium dauert meist sechs Semester für den Bachelor, wenn du anschließend einen Master machen willst, kommen weitere vier Semester dazu. Als Vollzeitstudent an einer Universität oder Hochschule kannst du dir in vielen Fällen selbst einteilen, in welchem Semester du welche Kurse belegst und in welchem Semester du Prüfungen ablegst. Außerdem bist du relativ frei darin, wie du dir den Lernstoff einteilst. Auch, ob du wirklich alle Vorlesungen besuchst, kannst du oft selbst entscheiden – denn meist gibt es keine Anwesenheitspflicht. Diese Eigenverantwortung klingt vielleicht verlockend, bedeutet aber auch, dass du eine Menge Disziplin aufbringen musst. Als Vollzeitstudent verdienst du – anders als bei der Ausbildung oder beim dualen Studium – kein eigenes Geld und musst außerdem noch Geld für Semesterbeiträge, Lernmaterialien und Co. aufbringen. Um finanziell besser dazustehen, kannst du beispielsweise BAföG beantragen oder dir einen Nebenjob suchen, den du allerdings zusätzlich zum Studium stemmen musst.

Duales Studium

Ein duales Studium heißt meistens: Du sammelst abwechselnd ein Semester lang Praxiserfahrung in einem Betrieb und belegst anschließend ein Semester lang Vorlesungen und Seminare an einer Hochschule. So kannst du sowohl die Theorie als auch die Praxis kennenlernen – ein duales Studium vereint also einige Vorteile der Ausbildung mit Vorteilen des Vollzeitstudiums. Ebenso wie ein klassisches Studium dauert auch ein duales Studium in der Regel sechs Semester für den Bachelor-Abschluss und weitere vier Semester für den Master-Abschluss. Während eines dualen Studiums bekommst du ein Gehalt, ähnlich wie bei einer Ausbildung. Allerdings bedeutet ein duales Studium in der Regel ein hohes Arbeitspensum: Wenn Prüfungen während einer Praxisphase stattfinden, musst du neben der regulären Arbeit im Betrieb auch noch Zeit zum Lernen finden. Die Arbeitsbelastung fällt also oft höher aus als während eines klassischen Studiums.

Hannah Henrici