Der IHK-Forschungstransferpreis in Gold ging in diesem Jahr an die Zürn Harvesting GmbH & Co. KG aus dem Hohenlohischen Schöntal und an das Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden. Ausgezeichnet wurde das Kooperationsprojekt Zürn i-flow. IHK-Präsident Harald Unkelbach unterstreichte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Am 3. April verlieh die IHK Heilbronn-Franken zum sechsten Mal den IHK-Forschungstransferpreis. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung wurden drei herausragende Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit insgesamt 20.000 Euro ausgezeichnet.
Der mit 10.000 Euro dotierte IHK-Forschungstransferpreis in Gold ging an Rolf Zürn, Zürn Harvesting GmbH & Co. KG aus Schöntal und Steffen Wöbcke, Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden. Gemeinsam hatten sie ein vollelektrifiziertes Mähdrescherschneidwerk entwickelt, bei dem alle Komponenten intelligent miteinander kommunizieren und sich auf die individuellen Bedingungen des Schneidguts anpassen.
Kirsten Hirschmann, Geschäftsführende Gesellschafterin der Hirschmann Laborgeräte GmbH & Co. KG, Vizepräsidentin der IHK Heilbronn-Franken und Jurymitglied, gratulierte den Projektpartnern zu ihrem Erfolg und hob in ihrer Laudatio besonders den Wissenstransfer, die intensive Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern sowie die Innovation des selbst optimierenden Schneidwerks hervor. Durch die intelligente Steuerung ist eine Mehrleistung von 10 bis 15 Prozent möglich.
Über den mit 5.000 Euro dotierten IHK-Forschungstransferpreis in Silber durften sich freuen: Dr. Thomas Schubert, Iolitec Ionic Liquids Technologies GmbH, aus Heilbronn und Dr. Andreas Schmidt, Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH, aus Bönnigheim. In seiner Laudatio lobte Eberhard Schlücker, Lehrstuhlinhaber „Prozessmaschinen und Anlagentechnik“ an der Universität Erlangen-Nürnberg und Jurymitglied, das Projekt „Grafat“. Gemeinsam hatten die beiden Teams eine wässrige Graphendispersion und ein Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe man Graphen gleichmäßig auf Textilien dauerhaft aufbringen kann. Dadurch erhalten diese Textilien eine flammhemmende Beschichtung, die zum Beispiel im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung von Feuerwehrleuten zum Einsatz kommen kann. Im Gegensatz zu den derzeit üblichen Beschichtungen ist die Graphenbeschichtung nicht toxisch und wesentlich umweltfreundlicher.
Einen weiteren mit 5.000 Euro dotierten IHK-Forschungstransferpreis in Silber erhielten Hans-Peter Braun, Bauer Thermoforming GmbH & Co. KG, aus Talheim und Raimund Kesel, Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) der Universität Bremen, für ihr gemeinsames Projekt „SoilPod“. Thomas R. Villinger, Geschäftsführer des Zukunftsfonds Heilbronn GmbH & Co. KG und Jurymitglied, beglückwünschte sie für die Entwicklung einer 100-prozentig biologisch abbaubaren Pflanzschale für Bäume mit integriertem Wasserspeicher und Nährstoffen. Die Vorteile der Pflanzschale liegen zum einen in der deutlich verbesserten Anwachs- und Baumperformance und zum anderen in der Reduzierung der Gießgänge in der Anwachsphase um mehr als 50 Prozent.
Harald Unkelbach, Präsident der IHK Heilbronn-Franken und Jurymitglied: „Mit dem IHK-Forschungstransferpreis möchten wir vor allem kleinen und mittleren Unternehmen zeigen, dass es sich lohnt, mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu kooperieren. Durch das Zusammenbringen von theoretischem Know-how und praktischer Erfahrung entstehen so oftmals wertvolle Innovationen, die den Unternehmen wichtige Wettbewerbsvorteile ermöglichen.“
Forschungstransferpreis 2017
Der IHK-Forschungstransferpreis zeichnet jedes Jahr drei besonders herausragende Projekte zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus. Sowohl Forschungseinrichtungen als auch Betriebe können eine Bewerbung einreichen. Voraussetzung ist, dass einer der beiden Kooperationspartner aus der Region kommt und der Abschluss der Arbeit nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Bewertet werden jeweils die innovatorische Leistung, der Wissenstransfer, die Anwendungsmöglichkeit und das wirtschaftliche Erfolgspotenzial des eingereichten Projektes.