Ein Produkt, tausend Teile

Verlässliche und gute Lieferanten sind für ein Unternehmen, das erfolgreich am Markt agieren möchte, das A und O. Nur wenn die Zusammenarbeit stimmt, können auch die Produkte ein Gewinn werden. Das weiß der Saunabauer Klafs nur zu gut.

Was gibt es Schöneres im Winter als einen gemütlichen Gang in die Sauna? Endlich mal wieder warme Luft auf der Haut spüren und so richtig ins Schwitzen kommen. Keine Frage, danach fühlt man sich gleich sehr viel entspannter, gelöster – ja einfach besser. Doch damit die Saunagänger unter uns so richtig die Seele baumeln lassen können, sind viele Handgriffe im Vorfeld nötig. Denn: So eine Wellnessoase baut sich weder von allein, noch läuft sie von selbst. Hierfür müssen erst einige Schräubchen gedreht und eine Vielzahl von Prozessen in Gang gebracht werden.

Für die Firma Klafs ist das keine überraschende Erkenntnis. Der Schwäbisch Haller Saunabauer, dessen Anfänge in den frühen 1950er Jahren liegen, macht tagtäglich nichts anderes. Doch auch das Traditionsunternehmen weiß, ohne die richtigen Lieferanten an der Hand läuft auch bei ihm nichts. „Uns ist eine partnerschaftliche Beziehung zueinander sehr wichtig – in beide Richtungen“, betont Timo Borski, Produktionsleiter beim Saunaspezialisten, und ergänzt: „Qualität steht bei uns dabei stets an oberster Stelle. Unsere Partner müssen das mitgehen können, sich auf unsere Bedürfnisse und – wichtiger noch – auf die unserer Kunden einstellen können.“

Individuelle Kunden und Wünsche

Keine einfache Aufgabe. Der Wellness-Markt boomt. Kundenansprüche werden dabei immer komplexer und vielfältiger. Die Zeiten, in denen sich der Endverbraucher eine kleine Sauna für zwei bis maximal vier Personen in den Keller stellte, um diese in unregelmäßigen Abständen einmal anzuschmeißen, sind längst vorbei. Saunieren ist eine Art Lebensphilosophie geworden. Ein kleiner Luxus zwischendurch. Und dieser Luxus soll was hermachen – in allen Belangen, nicht nur in Sachen Optik. Langlebigkeit, Platz- und Energieeffizienz sowie Funktionalität und Modernität sind dabei mindestens genauso wichtig.

Und so individuell wie die Kunden selbst sind, so individuell sind auch ihre Wünsche. „Wir fertigen kein Serienprodukt und auch nichts auf Vorrat. Der Großteil der Produktion ist kundenspezifisch“, schildert der 34-Jährige. Erst mit der Bestellung mache man sich an die Produktion. In den Herbst- und Wintermonaten, der traditionellen Hochsaison bei Klafs, kommt es da schon einmal zu Produktionsspitzen. „Auch darauf müssen unsere Lieferanten reagieren und uns mit Material versorgen können.“ Maximale Flexibilität wird hier gefordert – die sich aber auch ausbezahlt, macht Borski deutlich: „Ich bin seit über zehn Jahren bei Klafs. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einen unserer strategischen Partner je grundlos gewechselt hätten. Wenn die Zusammenarbeit stimmt, gibt es für uns dazu keinen Anlass.“

Regionalität ist eines der Wörter, die dabei ebenso großgeschrieben werden. „Wenn es regional geht, setzen wir auch auf regionale Lieferanten. Für uns ist das ein Geben und ein Nehmen.“ Vertrauen sei daher das A und O. Denn man entwickelt sich gemeinsam weiter. „Wir haben eine enorm hohe Innovationsrate. Entwicklungen gehen von uns aus und werden von unseren Partnern mitgetragen. Um das zu verstehen, muss man einander gut kennen.“

Bei Klafs scheint diese Rechnung aufzugehen: Das Unternehmen, das an neun Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen und Hongkong über 700 Mitarbeiter beschäftigt – rund 475 davon am Stammsitz in Schwäbisch Hall – und einen konsolidierten Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet, blickt optimistisch in die Zukunft. Das können auch die Lieferanten, denn so lange es Klafs gut geht, geht es auch ihnen gut.

Einen Grund, ins Schwitzen zu kommen, gibt es derzeit also nicht. Das überlässt der Saunabauer lieber seinen Endkunden.

Lydia-Kathrin Hilpert