„Einfach ein geiles Gefühl“

Franz-Daniel Merk hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Als Berufskraftfahrer ist er in ganz Deutschland unterwegs. Einen anderen Job kann er sich nicht vorstellen.

Reinsitzen, losfahren, ankommen, fertig – viele Menschen stellen sich in etwa so den Alltag eines Berufskraftfahrers vor. „Wer das glaubt, der täuscht sich gewaltig“, bringt es Franz-Daniel Merk auf den Punkt. Der 30-Jährige weiß, wovon er spricht. Denn seit 2011 macht er diese Arbeit hauptberuflich.

Zunächst kam es aber anders. Bis 2010 hat der Rosenberger noch als Straßenbauer gearbeitet. Doch aus gesundheitlichen Gründen ging das nicht mehr. Eine Umschulung musste her – eine zum Berufskraftfahrer.

„Ich dachte mir, wenn schon, denn schon. Also habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht“, erzählt er euphorisch. Schon seit seiner Kindheit habe er sich für große, PS-starke Fahrzeuge begeistern können. „Außerdem bin ich immer gerne Auto gefahren. Es macht mir einfach großen Spaß.“ Gesagt, getan. Merk bewarb sich bei der Spedition Schmitt in Vellberg, wurde eingestellt und ausgebildet. „Als ich die Umschulung angefangen habe, habe ich mir das zunächst ein bisschen anders vorgestellt“, erinnert er sich. Er sei – positiv – überrascht gewesen, wie vielfältig und anspruchsvoll die Ausbildung gewesen ist. „Es ist eben mehr als nur zu wissen, wie man das Fahrzeug fährt. Es ist auch jede Menge Technik, Physik und Mathematik.“ Man müsse den Wagen richtig erfassen können – in seiner gesamten Dimension. „Und um das zu können“, so Merk, „braucht es ein umfassendes Grundwissen.“

Dass Merk seinen Job liebt, merkt man nicht nur an der Art, wie begeistert er davon erzählt, sondern auch daran, dass er neben dem Fahren selbst auch noch als Ausbilder und Prüfer bei der zuständigen Kammer tätig ist.

Und was ist es genau, was er an seinem Beruf so schätzt? „Es lässt sich schwer beschreiben, wie es sich anfühlt, einen 40 Tonner zu fahren. Man braucht für einen solchen Koloss viel Feingefühl“, sagt er. „Es ist einfach ein geiles Gefühl.“ Man throne über allem und jedem, lerne Deutschland von seiner schönsten Seite kennen und die Panoramaaussicht aus dem Fahrerhaus sei kaum zu toppen. Solche Momente sind es auch, die die weniger schönen Seiten, die der Beruf manchmal mit sich bringt, vergessen machen. „Bei langen Strecken kann es sein, dass ich meine Familie für ein paar Tage nicht sehe.“ Und auch wenn er zu Hause ist, müssen Erholung und Schlaf manchmal vorgehen – schließlich muss er tags darauf wieder zu 100 Prozent fit sein. „Da braucht man vor allem eins: eine verständnisvolle Frau, die einen unterstützt. Und die habe ich zum Glück.“ Merk kann sich nicht vorstellen, einen anderen Job zu machen. Und so wird er auch in den nächsten Jahren auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.

Lydia-Kathrin Hilpert

Zur Person:
Franz-Daniel Merk ist 30 Jahre alt. Seit 2011 arbeitet er als Berufskraftfahrer bei dem Vellberger Speditions- und Logistikunternehmen Schmitt. Zuvor war er als Straßenbauer tätig. Merk lebt in Rosenberg im Ostalbkreis. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.