Einsatz von Fremdpersonal in Unternehmen

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Fremdpersonal wird häufig im IT-Bereich eingesetzt. Foto: Adobe Stock/igor_kell

Fast jedes vierte Unternehmen in Deutschland setzt auf den Einsatz von Fremdpersonal. Die Gründe reichen vom schnellen Zugang zu spezfischem Know-how bis zur Möglichkeit, damit einen zeitlich begrenzten Bedarf abzufedern. Häufig im Fokus ist der IT-Bereich.

Egal ob bei IT-Dienstleistungen, beim Kundendienst, im Marketing oder in der Buchhaltung: Rund jedes vierte Unternehmen in Deutschland setzt auf Fremdpersonal. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Bundesverbands für selbständige Wissensarbeit, des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland sowie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) für das Jahr 2021 erstellt worden ist. Freie Mitarbeiter und Solo-Selbstständige kamen in knapp 22 Prozent, Werkvertragsbeschäftigte aus Fremdfirmen in jedem zehnten Unternehmen zum Einsatz. Der gleichzeitige Einsatz wurde nur von jedem zwanzigsten Unternehmen gemeldet.

Die wichtigsten Gründe für den Einsatz externer Experten: Die Solo-Selbstständigen oder Werkvertragsmitarbeiter aus Fremdfirmen sind schnell verfügbar. Zudem können sie gezielt einen zeitlich begrenzten Bedarf abdecken und bringen spezifisches Know-how mit, das den Beschäftigten des eigenen Unternehmens fehlt (siehe Abbildung). „Digitalisierung, demografischer Wandel, Dekarbonisierung und immer neue Krisen erfordern Flexibilität und Schnelligkeit von Unternehmen und Verwaltung. Solo-Selbstständige und andere externe Experten leisten einen entscheidenden Beitrag bei der Bewältigung dieser Herausforderungen“, sagt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zu den Ergebnissen der IW-Studie.

Knapp die Hälfte der Unternehmen sieht den Einsatz sowohl von Solo-Selbstständigen als auch von Werkvertragsbeschäftigte als Instrument an, mit denen sich wirtschaftliche Unsicherheiten einhegen und Risiken begrenzen lassen. Ein ähnliches Ergebnis hatten bereits frühere Befragungen ergeben, das heißt die Sondersituation durch Corona spielt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle.

Qualitative Verbesserung durch Fremdpersonal

Oftmals steht der IT-Bereich im Fokus, wo Solo-Selbstständige sehr häufig (39 Prozent), Werkvertragsbeschäftigte etwas seltener (28 Prozent) zum Einsatz kommen. Die Firmen versprechen sich von ihnen eine qualitative Verbesserung ihrer Prozesse und eine Unterstützung bei der Umsetzung von Innovationen und Digitalisierungsvorhaben. Laut IW-Studie ist zu beobachten, „dass Unternehmen die Fremdpersonal einsetzen, in den letzten Jahren im Durchschnitt eine größere Gesamtzahl von Digitalisierungstechnologien implementiert haben als vergleichbare Unternehmen ohne einen solchen Einsatz“. Sie ist bei Auftraggebern von Solo-Selbstständigen um 0,26 Maßnahmen und bei Werkvertragsbeschäftigten aus Fremdfirmen um 0,59 Maßnahmen höher.

Eckart Baier