Innovativ und überzeugend: Durch ihre Geschäftsideen erhalten elf Start-up-Unternehmen Fördergelder aus dem Programm Start-up BW Pre-Seed des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Die L-Bank koordiniert das Programm zusammen mit dem Wirtschaftsministerium.
Die Region Heilbronn-Franken war bei der zweiten Auswahlrunde 2023 des Landesprogramms Start-up BW Pre-Seed erfolgreich vertreten: Das junge Unternehmen Vision4Quality aus Wertheim konnte das zentrale Entscheidungsgremium mit seinen Ideen zur Qualitätskontrolle in der Industrie mit Hilfe von NoCode-Lösungen überzeugen. Das Gremium besteht aus Vertretern des Wirtschaftsministeriums, der L-Bank, des Betreuungspartners und der Landesgesellschaften beziehungsweise landesnahen Beteiligungen.
Mit dem Programm Start-up BW Pre-Seed fördert das Land Baden-Württemberg seit 2018 Gründungsvorhaben. Dafür stehen 2023 und 2024 jeweils sieben Millionen Euro zur Verfügung. Bislang konnten über das Programm mehr als 200 junge innovative Unternehmen in allen Landesteilen unterstützt werden.
Gute Ideen braucht das Land
Elf der 14 eingereichten Unternehmenskonzepte haben sich in der zweiten Runde als förderfähig erwiesen und werden in der Frühphase ihrer Gründung eine finanzielle Unterstützung des Landes erhalten, heißt es aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. „Gute Ideen bringen das Land nach vorne. Es ist ermutigend, dass Unternehmerinnen und Unternehmer auch in Krisenzeiten den Schritt in die Existenzgründung wagen“, so Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Dabei unterstütze das Land die jungen Unternehmen gerne. Man müsse den Unternehmern und der Wirtschaft zeigen, dass das Land gerade in solchen Zeiten hinter ihnen stehe, so Hoffmeister-Kraut.
Zu den geförderten Unternehmen der zweiten Auswahlrunde zählen Eigenhain aus Mannheim für „cold stirred“-Hautpflegeprodukte, die insbesondere für den Gebrauch nach ästhetischen Gesichtsbehandlungen gedacht sind, und das Unternehmen Horizon Microtechnologies aus Karlsruhe für die kundenspezifische Entwicklung und Fertigung von 3-D-Präzisionsbauteilen. Hyperheat aus Offenburg entwickelte ein System zur Erzeugung und Speicherung industrieller Hochtemperatur-Prozesswärme aus erneuerbarem Strom. Leadnow aus Freudenstadt hat eine Automation-Plattform mit Einsatz von KI hergestellt.
Mako Software aus Mannheim steht für Entwicklung und Betrieb von Softwaresystemen für die Energiewirtschaft, MuWind aus Ulm für Entwicklung und Vertrieb von kleinen Windkraftanlagen und Perspective Care aus Walzbachtal für Entwicklung und Vertrieb von Soft- und Hardware in der stationären und ambulanten Pflege sowie Ambient Assisted Living. Rhome aus Stuttgart stellt eine Plattform zum Management von International Remote Work bereit und SenseING aus Karlsruhe bietet Internet of Things(IoT)-Lösungen im Managed-Service. SolarHub aus Freiburg entwickelt und betreibt Softwarelösungen (SaaS) für Planung und Projektierung regenerativer Energielösungen.
Pre-Seed unterstützt junge Unternehmen, bevor die ersten Gewinne geschrieben werden
Für den Auswahlprozess reichten alle Gründerinnen und Gründer ihr jeweiliges Unternehmenskonzept schriftlich ein und stellten es dem Entscheidungsgremium persönlich vor. Grundvoraussetzung für eine Förderung sei der Baden-Württemberg-Bezug für den gesamten Förderzeitraum und die Betreuung durch einen Betreuungspartner, so das Ministerium. Die Gesamtfinanzierung betrage in der Regel 200.000 Euro, von denen bis zu 80 Prozent vom Land und 20 Prozent von einem Co-Investor kämen. In einer ersten Auswahlrunde im Februar hatten bereits acht junge Unternehmen eine Förderzusage erhalten.
Auch L-Bank-Chefin Edith Weymayr erinnerte daran, wie wichtig eine Förderung für Start-ups ist: „Pre-Seed setzt zu einem Zeitpunkt an, in dem junge Unternehmen am dringendsten auf Unterstützung angewiesen sind: Bevor das Unternehmen seine ersten Gewinne schreiben kann und noch auf der Suche nach Struktur und Stabilität ist“.
red.