Am 18. Juni feiert der Regionaltag der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken seinen 20. Geburtstag. Diesmal kommt die Veranstaltung, für die wieder mehrere Tausend Besucher erwartet werden, nach Külsheim. Jochen K. Kübler erklärt, warum dorthin.
Herr Kübler, der Regionaltag der Bürgerinitiative pro Region jährt sich am 18. Juni zum 20. Mal. Ein Anlass, zurückzublicken: Wie würden Sie die Erfahrungen aus den bisherigen Regionaltagen zusammenfassen?
Kübler: Bei den Regionaltagen geht es ja darum, das Wir-Gefühl zu stärken und den Menschen die Region vorzustellen. Diesbezüglich gab es bisher immer sehr gute Resonanz. Manche hatten zum Beispiel gar nicht gewusst, wie schön unsere Gegend, die vier Landkreise und der Stadtkreis, ist. Es ist uns gelungen, den Besuchern die Region näherzubringen. Und auch unser Verein ist dadurch mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt.
Was ist das Ziel der jährlichen Regionaltage?
Kübler: Das Ziel ist es, die Vielfalt unseres Gebietes von der Kurpfalz bis nach Hohenlohe und von der bayerischen Grenze – Wertheim ist ja die nördlichste Stadt Baden-Württembergs – bis zum Limpurger Land darzustellen, mit all seinen Burgen, Schlössern und Weltmarktführern. Dazu gehören der ländliche Raum, die Kreisstädte sowie die Großen Kreisstädte, alle Städte und Gemeinden sowie die vielen Vereine, die ihre unterschiedlichen Angebote auf den Regionaltagen präsentieren.
Nach Städten wie Öhringen, Schwäbisch Hall und Heilbronn findet der diesjährige Regionaltag erstmals in Külsheim statt. Warum gerade dort?
Kübler: Bisher hielt der Regionaltag lediglich in Städten und Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern Einzug. Doch Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann fragte vor ein paar Jahren an, ob die Veranstaltung auch mal in seiner Stadt ausgetragen werden könnte. Wir von pro Region dachten, warum nicht. Schließlich hat Külsheim bereits Erfahrungen mit Events vergleichbarer Größenordnung – beispielsweise dem Großen Markt, der jedes Jahr im September stattfindet.
Was zeichnet Külsheim für Sie aus?
Kübler: Külsheim ist eine Brunnenstadt im ländlichen Raum – sie zählt stolze 18 Stück – und hat eine sehr schöne historische Altstadt. Außerdem hat es die Stadt meiner Meinung nach geschafft, den Verlust eines Bundeswehrstandortes erfolgreich zu kompensieren. Darüber hinaus wird Külsheim mit seinem eingespielten Rathausteam die gesammelte Erfahrung für die Realisation unseres Regionaltages einbringen.
Bewerben sich eigentlich viele Städte als Austragungsort für den Regionaltag? Nach welchen Kriterien wird ausgewählt?
Kübler: Meistens bewerben sich eben die etwas größeren Städte und Gemeinden. Aber es kommt auch vor, dass wir selbst gezielt auf potenzielle Kandidaten zugehen. Bis 2021 sind die Austragungsorte für den Regionaltag bereits vergeben: 2018 wird es Künzelsau sein, dann Heilbronn, ein Jahr später Crailsheim, gefolgt von Bad Mergentheim. Ab dem Jahr 2022 kann man sich also wieder bewerben.
Wann haben die Vorbereitungen für den 20. Regionaltag begonnen?
Kübler: Nach dem Regionaltag ist immer vor dem Regionaltag: Es wird stets ein Termin zur Nachbetrachtung des jüngsten Regionaltages vereinbart, zu dem auch die Stadt, die als nächste das Ereignis austrägt, eingeladen wird. Das Treffen ist meistens im September oder Oktober. Darüber hinaus geben wir von pro Region lediglich unsere Erfahrungen von den Regionaltagen weiter, um die Organisation kümmert sich die jeweilige Gastgeberstadt – und das hat bisher sehr gut funktioniert.
Was wird denn in Külsheim alles geboten sein?
Kübler: Um 11 Uhr wird es einen Empfang in der Festhalle für geladene Gäste geben. Dafür werden etwa 160 Teilnehmer erwartet, darunter Landräte, Abgeordnete, Unternehmer aus der Region, Vereinsmitglieder und Kollegen. Ein gemischtes Völklein also. Bürgermeister Schreglmann und ich werden ein paar Worte zur Begrüßung sagen, Katja Vonhoff vom deutschen Team des Rednerdienstes Team Europe der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europabüro Wolpertshausen hält einen Vortrag zum Thema „Die Zukunft des Ländlichen Raumes in Europa“, bevor schließlich Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann zum Regionaltag in seiner Stadt einlädt. Ab 12 Uhr startet dann das offizielle Programm mit Fassanstich, Musik- und Tanzgruppen, einem Mentalisten sowie einem Gewinnspiel.
Wie viele Besucher werden in etwa in der Brunnenstadt erwartet?
Kübler: Es werden mehrere Tausend Besucher in Külsheim erwartet. Die Stadt hat ja ein Einzugsgebiet bis ins Bayerische hinein. Wir hoffen auch auf Gäste aus dem Neckar-Odenwald-Kreis.
Warum sind die Regionaltage wichtig für Heilbronn-Franken?
Kübler: Wir wollen mit dieser Veranstaltung die gesamte Region Heilbronn-Franken präsentieren. Wenn man beispielsweise in Europa unterwegs ist, ist es wichtig, gemeinschaftlich aufzutreten. Es geht um das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn die Menschen über ihre jeweiligen Nachbarstädte, -gemeinden und -landkreise Bescheid wissen, ist es wesentlich einfacher, dieses Gefühl zu generieren.
Interview: Olga Lechmann