Europaabgeordnete aus der Region im Dialog mit Schülern

Den Wert der Europäischen Union haben die Abgeordneten Evelyne Gebhardt und Ingeborg Grässle im Main-Tauber-Kreis betont. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der beruflichen Schulen Tauberbischofsheim im Oktober, standen die beiden Europaabgeordneten den Schülern Rede und Antwort rund um das Thema Europa.

Die beiden Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt und Ingeborg Grässle waren im Oktober bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der Beruflichen Schulen in Tauberbischofsheim zu Gast. Der Europadialog für Schüler der Oberstufe an der Kaufmännischen und an der Gewerblichen Schule drehte sich um das Thema „Europäische Wertegemeinschaft – wichtiger als jemals zuvor“.

Der Europadialog ist auf Initiative des Ministeriums der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg veranstaltet worden. Die Organisation lag in den Händen des Dezernats für Kreisentwicklung und Bildung im Landratsamt unter der Leitung von Jochen Müssig sowie der Schulen. Der Leiter der Gewerblichen Schule, Hermann Ruppert, moderierte die Diskussion. Der Leiter der Kaufmännischen Schule, Robert Dambach, verabschiedete die Teilnehmer.

Evelyne Gebhardt (SPD) beschrieb ihre Motivation, als Europaabgeordnete zu arbeiten: „Wir machen Politik nicht für uns, sondern für die jungen Menschen von heute“, sagte die Vizepräsidentin des Parlaments. Es sei „wahnsinnig toll“, was durch die Europäischen Union bisher erreicht worden sei. Dazu zählte sie nicht nur Wohlstand, sondern auch die Schaffung und Bewahrung von Versammlungs-, Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Unabhängigkeit der Justiz.

Abgeordnete sprechen aktuelle Themen mit den Schülern an

Inzwischen merken ihrer Ansicht nach auch die Bürger von Großbritannien, dass die Brexit-Entscheidung falsch war: „Die jungen Menschen wollten den EU-Austritt nicht, sie sind nur nicht zur Abstimmung gegangen und haben damit den Älteren die Entscheidung über ihre Zukunft überlassen.“ Daher freue sie sich über die Bewegung für eine zweite Befragung. „Ich möchte gerne, dass die jungen Briten weiterhin die Vorzüge der EU genießen können, zum Beispiel die Bewegungsfreiheit in Europa oder die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen“.

Die Abgeordnete Ingeborg Grässle (CDU) erklärte, dass Deutschland in der Europäischen Union am meisten vom Binnenmarkt profitiere, der eine Grundlage des Wohlstandes sei. Deutschland sei, in der Mitte des Kontinents gelegen, das einzige europäische Land mit neun Nachbarstaaten und müsse daher besonderes Interesse an einer gut funktionierenden Union haben. „Wer die EU ablehnt, der lehnt auch die internationale Zusammenarbeit ab und sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitzen.“

Schüler befragen die Politikerinnen

Im Anschluss an die Impulsreferate bestand Gelegenheit zur Diskussion. Diese wurde engagiert genutzt. Die Fragen der Schüler reichten vom Euro und der Währungspolitik bis zur gerechten Verteilung von Flüchtlingen und zur Griechenland-Rettung.