Experimenta: Alles im Fluss

Das Science Center Experimenta wird erweitert. Damit soll die Einrichtung noch attraktiver werden. Die MS Experimenta, die sich auf einem Schiff befindet, soll die ursprüngliche Lern- und Erlebniswelt während des Umbaus vorübergehend ersetzen.

Heilbronn ist nicht nur bekannt als Stadt für Weinbau. Als Zentrum für Naturwissenschaft und Technik hat sich die Käthchenstadt dank des Science Centers Experimenta bundesweit einen Namen gemacht. Das 7.500 Quadratmeter große Zentrum, welches 2009 eingeweiht wurde, vereint laut Marketingleiter Robert Schwan drei Säulen unter seinem Dach. Etwa die interaktive Ausstellung mit rund 150 Exponaten. Ergänzend dazu gibt es Schülerlabore, in denen Kinder und Jugendliche den Lernstoff, den sie unter anderem im Unterricht erworben haben, praktisch und spielerisch umsetzen können. „Die Labore sind als außerschulischer Lernort vom Kultusministerium Baden-Württemberg anerkannt“, sagt Schwan.

Die dritte Säule bildet die Talentsuche, ein Kooperationsprojekt zwischen der Experimenta und dem Transferzentrum für Neurowissenschaft und Lernen (ZNL) an der Universität Ulm. In diesen vier Themenwelten sollen die jungen Besucher ihre individuellen Stärken herausfinden, die ihnen bei der Berufswahl behilflich sein sollen. In den Talentschmieden haben sie unter anderem die Möglichkeit, ihren eigenen Film zu drehen. Aber auch für Erwachsene hat das Zentrum vieles zu bieten.

Mit dem Ziel, das größte Science Center Deutschlands zu werden, wird das Gebäude derzeit erweitert. Dieses soll im Frühjahr 2019 eröffnet werden, erzählt Wolfgang Hanisch, Geschäftsführer der Experimenta. Derzeit kommen rund 180.000 Interessierte in die Räumlichkeiten. Um der hohen Besucheranzahl gerecht zu werden, wird die Einrichtung um mehr als das Doppelte an Fläche und deutlich mehr Attraktionen erweitert. Der Neubau wird eine Größe von 18.000 Quadratmetern haben, so Hanisch. „Ein Drittel befindet sich unter der Erde.“

Im neuen Gebäude sind auf vier Stockwerken die vier Ausstellungswelten mit rund 270 interaktiven Exponaten untergebracht. Ein absolutes Highlight wird der Science Dome sein, verspricht der Geschäftsführer. Diesen gebe es nirgendwo in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine 700 Quadratmeter große Kuppel mit einem 360 Grad runden Kino, in dem die Gäste Filme in 3D schauen können, so Schwan. Zudem gibt es einen Zeiss-Sterne-Projektor, der den Raum in ein Planetarium verwandelt, sagt der Leiter des Bereichs Marketing. Um Vorstellungen zu kombinieren, müssen die Zuschauer nicht einmal ihren Platz verlassen.

„Das Publikum kann man um 180 Grad drehen“, erzählt Schwan. Das Bestandsgebäude wird seit Juli ebenfalls umgebaut. Ab September wird eine abgespeckte Version, auf einem Schiff der MS Experimenta, für Besucher geöffnet sein: Das 105 Meter lange Schiff ist ab 2019 auf der Buga zu sehen und geht im Jahr 2020 auf bundesweite Tour. „Es wird dann ein Werbe- und Imageträger sein.“ Und damit die Experimenta, aber auch die Region noch bekannter machen.

Tanja Capuana