Die Spreu vom Weizen trennen aus der Fülle an Anbietern, um den richtigen Partner für sich zu finden – das ist für Unternehmen gar nicht so einfach, wenn es um passende Zulieferer geht. Deshalb gibt es seit 2016 das Netzwerk Nexel.
Will man zum Beispiel ein neues Auto kaufen und hat schon ein Modell ins Auge gefasst, sucht man oftmals Rat bei Bekannten, Kollegen oder der Familie: Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Auto? Kennt jemand Testberichte zum Fahrzeug? Oder kann zumindest jemand auf einen guten Händler verweisen? Da es sich um Menschen handelt, die man gut kennt, vertraut man auf deren Empfehlung.
Nach diesem Prinzip ist das Lieferantennetzwerk Nexel, das eine Verschmelzung der Wörter Netzwerk und Exzellenz ist, aufgebaut. Betreut wird das Netzwerk von der Qesar GmbH aus dem hessischen Bensheim. Qesarübernimmt seit der Gründung 2002 die Koordination für ein sogenanntes Best-Practice-Netzwerk bestehend aus führenden Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie dessen Zulieferern. Aus diesem Zusammenschluss wiederum haben sieben Unternehmen im Jahr 2016 – darunter aus der Region Optima, Illig, Schubert sowie Rommelag Engineering – das Projekt Nexel realisiert.
„Durch die Digitalisierung sind die Ansprüche an die Lieferanten gestiegen. Sie müssen innovativ sein sowie Prozesse und Optimierung anstoßen“, erklärt Matthias Schäfer, Geschäftsführer von Qesar. Aus der Fülle an Anbietern gelte es für die Unternehmen, die Spreu vom Weizen zu trennen – also einen Partner zu finden, der diese Kriterien erfülle. Derzeit gehören der Interessengemeinschaft rund 130 Lieferanten aus Deutschland und dem europäischen Raum an.
Der Begriff Exzellenz, der Teil des Netzwerknamens ist, rührt von der Exklusivität des Teilnehmerkreises. „Die Basis für die Aufnahme ist eine Empfehlung durch einen Nexel-Partner“, erläutert Schäfer. Ein Eintritt aus eigener Initiative ist nicht möglich. Dadurch ist den Partnern ein hoher Standard bei der Auswahl ihrer Zulieferer garantiert. „Die Zugehörigkeit zu Nexel ist ein Qualitätsmerkmal“, betont Dietmar Köther, Verantwortlicher für das Netzwerk.
Zahlreiche Vorteile
Doch welche Vorteile bietet Nexel für die Zulieferer? Gehört man zu dem exklusiven Kreis, kann sich das Unternehmen im Netzwerk präsentieren und beispielsweise Projekte vorstellen. Die Lieferanten profitieren auch von der Partizipation an Veranstaltungen. Hier treffen sich Maschinen- und Anlagenbauer sowie Zulieferer in Arbeitskreisen und besprechen aktuelle Themen und Herausforderungen wie die Digitalisierung oder die Marktsituation in China. Ebenso finden Workshops oder Treffen zu technischen, aber auch zu rechtlichen, kaufmännischen und organisatorischen Themen statt. Jährlich kommen die Vertreter aller Beteiligten in einem Nexel-Symposium zusammen. Rennomierte Referenten halten hier Vorträge zu aktuellen Themen.
Die verschiedenen Lieferanten ziehen somit insgesamt aus dem Erfahrungsaustausch einen Nutzen und können gleichzeitig wichtige Kontakte knüpfen. „Sie sind fest in das Geschehen des Netzwerks integriert. Sie formen es mit“, bringt Schäfer die Vorteile auf den Punkt.
Alexander Liedtke