Familienunternehmen stärken den ländlichen Raum

Familienunternehmen
Blick auf den Gewerbepark Hohenlohe: Familienunternehmen steigern die Wirtschaftskraft der Region. Foto: dt

Eine neue Studie belegt: Familienunternehmen wirken sich positiv auf die regionale Wirtschaftskraft aus – vor allem im ländlichen Raum.

Insbesondere im ländlichen Raum spielen Familienunternehmen eine herausragende Rolle für Wirtschaftskraft und gutes Leben. Eine neue Studie zeigt einen deutlich positiven Zusammenhang auf zwischen der Präsenz von Familienunternehmen und vielen Indikatoren regionaler Entwicklung. Die wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen durchgeführt. Forscher des IW Köln empfehlen der Politik, mit diesem Pfund zu wuchern.

Demographischer Wandel, digitale und ökologische Transformation, Unzulänglichkeiten bei Infrastruktur und Bildung – das alles droht ländliche Räume abzuhängen. Umso wichtiger erscheint daher die Rolle der regionalen Wirtschaft und vor allem der Familienunternehmen, so das Forscherteam des IW Köln, das die Studie erstellt hat.

Familienunternehmen sind Arbeitsplatzmotor, Stabilisator, Transformator

Ländliche Räume profitieren demnach von einem hohen Anteil an Familienunternehmen. Das zeigt das IW in einer Analyse von 215 Landkreisen unter Einbeziehung von 71.000 Unternehmen, davon 36.000 Familienunternehmen ab 50 Mitarbeiter. Darunter sind oft umsatzstarke, global agierende Unternehmen – so genannte Hidden Champions.

Ob Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Kaufkraft, Produktivität, gemeindliche Steuerkraft, Beschäftigung, Auszubildendenquote – bei allen Indikatoren sind die Regionen umso erfolgreicher, je höher der Anteil der Familienunternehmen jeweils ist. Steigt dieser Anteil um ein Prozent, so nimmt der jeweilige Indikator zwischen 0,1 und 0,7 Prozentpunkten zu.

„Kreise mit einem hohen Anteil an Familienunternehmen haben gute Voraussetzungen, künftige Herausforderungen zu bewältigen. Solche Unternehmen sind Arbeitsplatzmotor, Stabilisator und Transformator. Sie sind flexibel, schnell, innovativ und denken langfristig. Außerdem sind sie solidarisch, gut vernetzt und heimatverbunden. Ob in Politik oder Verwaltung: Wer seine Region voranbringen will, sollte den Schulterschluss mit Familienunternehmen suchen“, sagt Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen.

Die Ergebnisse werden auch durch Interviews des IW mit Landräten und Wirtschaftsförderern aus verschiedenen Regionen gestützt. Diese beobachten bei Familienunternehmen: Beteiligungen an Verwaltungsvorhaben, Engagement bei Innovation, Forschung und Bildung, außerdem soziales Engagement und Mitarbeit in politischen Gremien. Viele sehen Familienunternehmen als Leuchttürme, mit denen sie Aufmerksamkeit auf ihre Region lenken können.

Klare Handlungsempfehlungen

Gute Rahmenbedingungen für diese Unternehmen wären aus Sicht der Studienautoren: schnelles Internet flächendeckend, bessere Mobilitätslösungen für Mitarbeiter und Azubis, verlässliche Infrastruktur, gute Bildungsangebote, Forschungskooperationen, Welcome Center für ausländische Fachkräfte und genügend Flächen – auch für den Ausbau erneuerbarer Energien.

red.