IT ist nur was für Männer? Falsch, meint Lisa-Marie Torschmied. Sie macht bei Bechtle eine Ausbildung zur Fachinformatikerin.
Neue Rechner installieren und dazu Switches anschließen, die Daten an die Geräte verteilen. Was sich für viele nach trockener Arbeit anhört, macht Lisa-Marie Torschmied unglaublich viel Spaß.
Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker für Systemintegration sind zuständig für Software und Hardware. Die 19-jährige ist Auszubildende im ersten Lehrjahr und beschäftigt sich aktuell mehr mit dem Themenfeld Software.
Lisa-Marie entwickelte früh eine Leidenschaft für Computer. Auf der Realschule wurde Informatik allerdings nicht sehr gefördert. Später, auf dem Gymnasium, durfte sie im Informatikunterricht das erste Mal programmieren. Von da an war sie überzeugt davon, beruflich etwas mit Informatik machen zu wollen. Bereut hat die Heilbronnerin ihre Entscheidung nicht. Obwohl sie fast seit Beginn ihrer Ausbildung im Homeoffice arbeitet. Dabei hat sie aber auch einiges gelernt: „Ich musste von Anfang an sehr selbstständig arbei-
ten“, erklärt sie.
Sie fühlt sich einfach sehr wohl in der Welt der IT. Für die 19-jährige kam nie eine andere Ausbildung infrage. Dass von zwölf Azubis keine weitere weibliche Auszubildende in ihrem Betrieb ist, findet sie schade. „Ich denke nicht, dass das Interesse an einem Beruf vom Geschlecht abhängen sollte“, meint sie. Lisa-Marie findet es sehr wichtig, dass es auch Frauen in ihrem Beruf gibt, und versteht nicht, warum immer noch das Klischee verbreitet wird, ihr Beruf sei ein Männerberuf. „Ich glaube, dass es daran liegt, welche Interessen in der Kindheit gefördert werden“, vermutet sie.
Die Auszubildende ist sich sicher, dass Frauen neue Dynamik in die IT-Branche bringen würden. Ein Grundproblem sei eben die Überzeugung mancher Menschen, die IT-Branche sei eine Männerdomäne. „Dabei haben alle die gleichen Voraussetzungen für diesen Beruf“, erklärt die Auszubildende und hofft darauf, dass die Zahl weiblicher Fachinformatikerinnen bald ansteigt.
Yannis Gaukel