Freiwillige vor!

Ein soziales Engagement macht immer Sinn. Doch es gibt einige Gründe, damit bereits während der Schulzeit anzufangen.

Klar, der Schulalltag an sich kann schon stressig sein. Nachmittagsunterricht, Hausaufgaben, Klassenarbeiten, dazu vielleicht noch ein Musikinstrument oder Sport – und die Freunde sollen ja auch nicht zu kurz kommen. Aber wenn ihr – zum Beispiel am Wochenende oder in den Ferien – noch ein bisschen Zeit übrig habt, dann lohnt es sich, euch sozial zu engagieren. Denn eine solche Tätigkeit ist nicht nur ein Engagement für andere Menschen, sondern auch für euch und eure Zukunft!

Warum? Zum Beispiel bietet euch eine ehrenamtliche Arbeit oft schon wertvolle Einblicke in bestimmte Berufsfelder. Wenn ihr euch überlegt, einmal als Lehrer oder Erzieher zu arbeiten, eröffnen sich euch auch in Heilbronn-Franken zahlreiche Möglichkeiten, um in der Hausaufgabenbetreuung oder im Sportverein mit Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Vor allem im sozialen Bereich, aber auch in vielen anderen Feldern suchen ehrenamtliche Träger oder Vereine junge, motivierte Menschen zur Unterstützung.

Das gibt euch nicht nur die Möglichkeit, in interessante Berufe hinein zu schnuppern, sondern ihr könnt euch auch frühzeitig fachliches Know-how aneignen, das euch in der späteren Laufbahn weiterhelfen kann: Wie gehe ich mit verhaltensauffälligen Kindern um? Wie verständige ich mich mit Menschen, die meine Sprache nicht sprechen? Wie repariere ich ein Fahrrad?

Vielleicht findet ihr so frühzeitig euren Traumjob. Und selbst, wenn nicht, hat euch das Engagement etwas gebracht. Denn auch wenn ihr bei eurer Tätigkeit merkt, dass ihr nicht dauerhaft mit Kindern oder Senioren arbeiten möchtet, ist für die Berufswahl viel gewonnen. Wer nichts ausprobiert, der weiß auch nicht Bescheid.

Pluspunkt im Lebenslauf

Aber ganz unabhängig davon, als was ihr später arbeiten möchtet: Ehrenamtliches Engagement kommt überall gut an. Wenn ihr solche Stationen im Lebenslauf auflisten und noch Bescheinigungen oder ein Arbeitszeugnis mitschicken könnt, dann beeindruckt das einige Arbeitgeber sogar mehr als gute Schulnoten. Denn sie wissen: Bei einem sozialen Engagement lernt man viele Dinge, die im Berufsleben unverzichtbar sind. Manches lernt man nur bedingt im Klassenzimmer: Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zeitmanagement sowie den Umgang mit anderen Menschen.

Auch bei der Bewerbung für ein Studium werden ehrenamtliche Tätigkeiten belohnt. Vor allem im sozialen Bereich ist nicht nur die Abiturnote entscheidend für die Zulassung. Für ein soziales Engagement während der Schulzeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) gibt es oft einen Bonus – und der kann am Ende den Ausschlag darüber geben, ob ihr den Studienplatz bekommt, den ihr euch wünscht.

Regionale Anlaufstellen

Die Möglichkeiten, euch zu engagieren, sind vielfältig ganz bestimmt auch in eurer Nähe vorhanden. Wenn ihr aus Heilbronn und Umgebung kommt, vermittelt beispielsweise das Forum Ehrenamt offene Helferstellen. Ob als Mutter-Kind-Begleitung, Tanz-Choreographin oder Kameramann: Hier ist ganz bestimmt etwas in eurem Interessensbereich dabei.

Auch die Caritas sucht überall in der Region sozial engagierte Menschen: In Künzelsau könnt ihr zum Beispiel als „FairKäufer“ im Weltladen für fair gehandelte Produkte arbeiten und in Tauberbischofsheim an der Freizeitgestaltung einer „Senioren-WG“ mitwirken. Natürlich freut sich aber auch die Kirche, der Sportverein oder die Musikschule in eurem Ort über eure Unterstützung. Einfach vorbeigehen und fragen oder vorab online informieren: Es lohnt sich – nicht nur für euch.

Michael Bächle