Von der Hammerschmiede zu einem der deutschlandweit beliebtesten Arbeitgeber im Maschinenbau – eine Entwicklung, die das 1779 gegründete Unternehmen Kurtz Ersa aus Kreuzwertheim dank vieler Faktoren im Zusammenspiel hingelegt hat. Welche das sind, verrät CFO Thomas Mühleck im Gespräch.
Zu den Besten gehören will jedes Unternehmen. Doch längst nicht alle schaffen das. Umso mehr Bedeutung wird Auszeichnungen, guten Umfrageergebnissen und positiven Bewertungen auf einschlägigen Portalen beigemessen. Dem Zulieferer- und Technologiekonzern Kurtz Ersa aus Kreuzwertheim im Main-Spessart-Kreis ist kürzlich eine solche Ehre zuteilgeworden. Die Firma wurde laut einer Umfrage der Zeitschrift Focus zu den besten fünf nationalen Arbeitgebern im Maschinenbau gekürt. In der Sparte der mittelständischen Unternehmen rangiert Kurtz Ersa sogar auf Platz zwei. Wie die einstige Hammerschmiede das geschafft hat, weiß Thomas Mühleck, Chief Financial Officer (CFO) des Unternehmens: „Gemäß unserer Vision der Technologieführerschaft haben wir nicht nur innovative Produkte, sondern auch Prozesse – und Mitarbeiter. Diese werden bei uns wertgeschätzt, ihre Anliegen ernst genommen und wir haben eine echte Kultur entwickelt, die das Top-Management auch vorlebt. Das unterscheidet uns maßgeblich von anderen Arbeitgebern.“ Bei diesen stünde all das vielleicht auch in ihren Leitlinien, werde jedoch nicht gelebt.
Mit dazu beigetragen, dass Kurtz Ersa auf eine so herausragende Platzierung bei der Focus-Umfrage stolz sein kann, hat auch, dass der Betrieb auf der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu einen Score von 4,42 von insgesamt 5 und eine Weiterempfehlung von 100 Prozent aufweisen kann. Die Auszubildenden bewerten die Firma sogar mit durchschnittlich 4,67 von 5 Sternen. Um das zu erreichen, müsse man für Arbeitnehmer attraktiv sein, ist für Mühleck klar. „Basierend auf unseren letzten Mitarbeiterbefragungen haben wir beispielsweise dem Wunsch nach Lernen entsprochen und unsere eigene In-House-Academy, die Kurtz-Ersa-Hammer-Academy, gegründet.“ Dort könne man sogar einen zertifizierten Studiengang zum Hammer-Experten absolvieren. 3000 Anmeldungen, also etwa drei Kurse pro Person aufs Jahr gesehen, aus den Reihen der Mitarbeiter würden den Erfolg des Konzeptes belegen, so der kaufmännische Geschäftsführer. Performancecoaching, Gesundheitsmanagement und Kompetenzeinschätzung für Führungskräfte sind weitere Beispiele für Angebote der Hammer Academy.
Nicht nur, was Aus- und Weiterbildung sowie Mitarbeiterkonditionen angeht, ist Kurtz Ersa ganz vorne mit dabei – das Traditionsunternehmen konnte im Geschäftsjahr 2016 bereits zum dritten Mal in Folge einen Rekordumsatz erwirtschaften und in den vergangenen sieben Jahren hat sich dieser nahezu verdreifacht. Zu verdanken sei das wie Mühleck aufzählt zufriedenen Kunden, ausgezeichneten Mitarbeitern, einer klaren Strategie, Top-Produkten sowie -Prozessen und schließlich einem erfolgreichen Zusammenspiel all dieser Bausteine in Form einer werteorientierten Unternehmenskultur. „Dazu kommt noch ganz viel Speed, Speed, Speed in der Umsetzung“, ergänzt Mühleck. Und da die Mitarbeiter stets maßgeblich zu den positiven Ergebnissen von Kurtz Ersa beitragen, ist es für die drei Geschäftsführer Thomas Mühleck, Rainer Kurtz und Uwe Rothaug selbstverständlich, dass diese auch ein Stück vom Kuchen abkriegen – und zwar ein ordentliches. Denn die weltweit 1250 Beschäftigten erhielten im Zuge des Konzernumsatzes 2016 eine Prämie in Höhe von jeweils mehr als einem halben Bruttomonatsgehalt. Dazu meint Mühleck schlicht: „Wir handhaben dies bereits seit rund zehn Jahren so. Ich finde, es ist nur gerecht und angemessen, dass man die Mitarbeiter am Erfolg beteiligt, wenn es dem Unternehmen gut geht.“ Gute Arbeit müsse einfach belohnt werden.
Da es laut Mühleck sinnvoller und kostengünstiger ist, bestehendes Personal zu binden als potenzielle Fachkräfte zu rekrutieren, setzt Kurtz Ersa auf ein kompetentes Personalmanagement-Team. Erst vor zwei Jahren wurde diese Abteilung „komplett umgekrempelt“. Seither gibt es drei HR-Manager (Human Resources), denen eine zentrale Bedeutung zukommt. „Als Schnittstelle zwischen den operativen Einheiten, der Holding und dem Arbeitsmarkt tragen diese eigenverantwortlich wesentlich zum Erfolg bei.“
Olga Lechmann