Handwerk und Tradition mit Zukunft

Das Unternehmertum, die Industrie und Bretzfeld gehen schon lange miteinander einher. Drei der größten Arbeitgeber in Bretzfeld zeigen ihre Entwicklung in der Gemeinde, was sie für die Zukunft planen und wie sie auf aktuelle Trends der Wirtschaft reagieren.

Der Name Präschu steht traditionell für Qualität und Präzision. Das Unternehmen wurde 1965 von Franz Schulz gegründet und ist damit der älteste industrielle

Arbeitgeber in der Gemeinde Bretzfeld. Anfänglich noch als „verlängerte Werkbank“, hat sich die ursprüngliche Fläche im Laufe der Jahrzehnte zu einer Produktionsfläche mit über 8.000 Quadratmetern entwickelt. Hier entstehen die Produkte aus einer Hand: Von der Prozessentwicklung über Konstruktion und Werkzeugbau bis hin zur Großserienfertigung. „Der Maschinenpark umfasst mehrere mechanische Ein- und Mehrstufenpressen, die mit diversen Bearbeitungsanlagen verkettet sind“, berichtet Geschäftsführer Frank Klumpf.

Die Kunden des Herstellers qualitativ hochwertiger Umformteile aus Blech sind zum größten Teil in der Automobilbranche angesiedelt. Derzeit arbeiten rund 140 motivierte Mitarbeiter des mittelständischen Familienunternehmens am Standort im Bretzfelder Teilort Adolzfurt.

Grösster Arbeitgeber

Eine wahre Erfolgsgeschichte „Made in Hohenlohe“ ist die rasante Entwicklung der Wolpert-Gruppe. 1991 gründete Josef Wolpert die Wolpert Modell- & Formenbau GmbH mit Sitz in Schwabbach. Was damals als Sechs-Mann-Betrieb begann, hat sich nun im 26. Jahr nach Unternehmensgründung zu einer Firmengruppe mit über 450 Mitarbeitern an fünf Standorten entwickelt. Damit ist die Wolpert-Gruppe, die aus derzeit sieben eigenständigen Unternehmen besteht und Prototypenwerkzeuge und Serienwerkzeuge sowie Prüfmittel und Serienteile herstellt, der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Bretzfeld. Die Expansion geht weiter, denn die Gruppe plant einen Neubau mit 27.000 Quadratmetern Fläche im Gewerbegebiet Schwabbach-Nord: den Zukunftspark 4.0. „Der Baubeginn ist 2017. Wir werden ein Bürogebäude und drei Werkhallen bauen“, sagt Wolpert.

Das Verwaltungsgebäude wird energetisch autark sein und neben einer Kantine auch eine Ausbildungsakademie beherbergen. „Wir haben bereits jetzt 86 Auszubildende und wollen nächstes Jahr auf 100 kommen“, so der Chef weiter. Auch sonst setzt die Firma mit dem Bauprojekt innovative Maßstäbe in der Region. Wolperts Vision: „Die Fabrik 4.0 soll bei uns die Tür öffnen vom Handwerksbetrieb hin zur Industrialisierung. Wir entwicklen uns zu einem Full-Service-Anbieter für Prototypen und Serien aus einer Hand“, sagt er.

Fabrik 4.0 bedeute eine höhere Transparenz an zukünftig zur Verfügung stehenden Daten über den Zustand der Fertigung des Produktes. Nach Fertigstellung der neuen Gebäude im Gewerbegebiet in Schwabbach wird die Mitarbeiteranzahl auf 600 anwachsen.

Bereits in der vierten Generation führen die Brüder Marco und Michael Scheu die Scheu GmbH. Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Bitzfeld befindet sich seit 1918 in Familienbesitz. Insgesamt 27 Mitarbeiter arbeiten in den Unternehmensbereichen Bad und Wellness, Heizung und Solar, Dach und Wand sowie im Metallbau. „Zusammen mit Verbundpartnern haben wir uns über die Region hinaus zu einem Komplettanbieter im Renovierungsbereich für Wohnhäuser etabliert“, so Michael Scheu. Die Firma sei Ansprechpartner und übernehme auch die Planung und Bauleitung. „Unsere Kunden müssen nur noch einziehen“, so der Chef schmunzelnd.

Anke Eberle