Hier liegt man immer richtig

Gartenliegen oder Liegestühle für Innen und Außen gibt es in Baumärkten zahlreich. Bewusst heben sich die Liegen des Forchtenberger Unternehmens Richard Henkel davon ab und setzen auf Langlebigkeit und hohe Qualität – echte Wellnessmöbel eben.

Es ist Samstagnachmittag. Die stressige Arbeitswoche ist vorüber, der Bauch vom Mittagessen gefüllt. Der strahlende Sonnenschein und die angenehme Wärme laden dazu ein, die zweite Tageshälfte im Garten zu verbringen. Da bietet es sich doch an, sich auf die neue Liege zu legen. Die Füße ausgestreckt und die Arme auf den Lehnen platziert, geht es mit dem Oberkörper durch die Verlagerung des Körpergewichts nach hinten in eine bequeme Rückenlage. Die Füße werden dabei angehoben. So lässt‘s sich richtig entspannen. Und wem hat man das zu verdanken? Klare Sache: Der Liege und damit dessen Hersteller. Ein solcher ist die Richard Henkel GmbH aus Forchtenberg-Ernsbach.

Das Familienunternehmen aus dem Kochertal wurde 1922 von Richard Henkel gegründet und war zunächst im Bereich der Herstellung und Reparatur von Jute-Säcken tätig. Auf die Geschäftsidee mit den Liegen kam der Firmengründer während einer Kur. „Unser Großvater fand keine Gartenmöbel, auf welche er sich legen und entspannen konnte. Dies hat ihn geärgert“, erzählt sein Enkel Kai Henkel, der heute gemeinsam mit seiner Schwester das Unternehmen verantwortet. So begann Richard Henkel selbst Gartenmöbel herzustellen, die der Entspannung dienen: Wellnessmöbel nennt man das neudeutsch. In diesem Segment, mit der Spezialisierung auf Stahlrohrmöbel, ist das Unternehmen noch heute tätig. Das Mobiliar wird im eigenen Unternehmen produziert und pulverbeschichtet. Hieraus entwickelte sich dann vor etwa 30 Jahren ein weiterer Geschäftszweig, die Lohnpulverbeschichtung.

Dennoch ist das Produkt, mit dem viele das Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern in Verbindung bringen, die Gesundheitssitzliege mit dem Modellnamen „Henkel Ideal“. „Zehn Minuten darauf und man ist eingeschlafen“, versichert der Geschäftsführer mit einem Lächeln. Er soll recht behalten. Begibt man sich in die Horizontale, passen sich die gespannten Kunststoffschnüre perfekt dem eigenen Körpergewicht an. Man fühlt sich leicht wie eine Feder, die knapp über dem Boden schwebt. Durch einen kleinen Ruck begibt man sich in Rückenlage. Es mag ulkig aussehen, wenn die Füße so hoch wie die Nase in der Luft hängen, eine bequeme Position ist das allemal. Legt man dann noch seine Unterarme auf die bequemen Lehnen rechts und links der Liegefläche, dann ist man dem Einschlafen wirklich nicht mehr fern. Die prophezeiten zehn Minuten erscheinen plötzlich extrem lange.

Keine Massenproduktion

Wie kommt man nun an so ein Entspannungsmöbelstück? Zum einen findet man sie in Kur- und Schwimmbäderm sowie Hotels. Aber auch private Auftraggeber zählen zu den langjährigen Klienten der Richard Henkel GmbH. Der Kunde kann zwischen diversen Farben sowohl für die Beschichtung des Stahlrohrrahmens als auch für die Farbe der Kunststoffschnur, mit der die Liege bespannt wird, sowie der Armlehnen auswählen. „Die Liege wird dann exakt nach Kundenauftrag gefertigt“, erklärt der Gründerenkel. Wer denkt, mit etwas Farbauswahl sei es getan, der irrt sich. Auf Wunsch gibt es auch erhöhte Liegen für den leichteren Ein- und Ausstieg sowie klappbare Armlehnen, ganz im Sinne von Barrierefreiheit und Komfort.

Es gibt sicherlich preisgünstigere Gartenmöbel als die von Henkel, aber der starke Fokus auf Qualität und Langlebigkeit der Produkte zahlt sich für die Käufer aus. „Wir zielen nicht darauf ab, dass unsere Kunden möglichst schnell wieder zu uns kommen“, schildert er. Normalerweise kämen die Entspannungssuchenden oft erst nach zehn bis 15 Jahren wieder. Entweder, um eine neue Liege zu erwerben oder die alte überarbeiten zu lassen. Dieses Angebot, „Facelift“ genannt – sei es eine neue Wickelung oder eine komplette Überarbeitung inklusive neuer Pulverbeschichtung–, verdeutlicht das dritte Merkmal der Firmenphilosophie: die Nachhaltigkeit.

Alexander Liedtke