Homeoffice: Chance und Hoffnung zugleich

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Arbeit im Homeoffice: Feste Strukturen und eine offene Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten sind essenziell für den Erfolg. Foto: Adobe Stock/ pikselstock

Das Arbeiten im Homeoffice ist Chance und Herausforderung zugleich – für Mitarbeiter und Unternehmen. Ein offener und regelmäßiger Austausch wahrt den Zusammenhalt im Team und sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf.

Millionen Arbeitnehmer haben seit Corona die Vorteile des Homeoffice schätzen gelernt – und viele Unternehmen haben verstanden, dass das Arbeiten in den eigenen vier Wänden für Arbeitnehmer motivierend sein kann. Viele Firmen bieten dieses Modell an, unterstützen und fördern es und schaffen so die Grundlage für ein problemloses und engagiertes Arbeiten von zu Hause. Geschätzt wird insbesondere die Flexibilität, sich die Arbeit selbst einzuteilen und anstehende Aufgaben dynamisch zu erledigen.

Dennoch müssen Unternehmen genau hinschauen: Kann die Arbeit im Homeoffice genauso gut erledigt werden oder gibt es Bereiche, in denen die Präsenz im Büro besser wäre oder gar zwingend erforderlich ist?

Bei LTI Metalltechnik steht der reibungslose Arbeitsablauf im Vordergrund. „Dafür müssen sich die Kollegen teilweise Details in der Produktion vor Ort anschauen“, sagt Kerstin Abele von LTI Metalltechnik. Dennoch kann das Unternehmen Mitarbeiter durch zwei Arbeitstage im Homeoffice motivieren. Stichwort: Work-Life-Balance nach dem Prinzip Geben und Nehmen.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei Homeoffice-Regelungen ist, dass zufriedene Fachkräfte länger im Unternehmen bleiben. Doch nicht jeder Mitarbeiter kommt gleichermaßen mit den veränderten Bedingungen im Homeoffice zurecht. Strukturen, die bei persönlichen Besprechungen festgelegt werden, helfen, die gesteckten Tagesziele leichter zu erreichen. Team- und abteilungsübergreifend gerät die anfallende Arbeit so nicht ins Stocken. Mitarbeiter fühlen sich außerdem durch positive Rückmeldungen und Lob motiviert – Anerkennung durch Vorgesetzte ist dabei essenziell.

Bei Groninger in Crailsheim helfen zwei Verpflichtungen, einen problemlosen Ablauf sicherzustellen: Der Vorrang von Vor-Ort-Terminen und eine Vor-Ort-Erreichbarkeit innerhalb des Teams. Ein offener und regelmäßiger Austausch, auch außerhalb von Abstimmungsterminen, sorgt dafür, dass die Verbundenheit mit- und zueinander nicht verloren geht.

Gesundheitsschutz durch Homeoffice

Viele Teams tauschen sich mindestens einmal in der Woche in Präsenz aus, die restlichen Tage können – wo dies möglich ist – im Homeoffice gearbeitet werden. Denn: „So schön mobiles Arbeiten auch sein kann, der persönliche Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen ist einfach durch nichts zu ersetzen und stärkt den Zusammenhalt im Team“, sagt Groninger-Sprecherin Lydia-Kathrin Hilpert.

Nicht vernachlässigen dürfen Unternehmen den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern im Homeoffice. „Wir haben eine Checkliste, die Mitarbeitern und Unternehmen bei der Einschätzung hilft, ob ein Arbeitsplatz zu Hause geeignet ist“, sagt Andreas Häußner von Rommelag. Dabei geht es unter anderem um das Thema Ergonomie, aber auch um Wahrung der Vertraulichkeit. Richtwert sind zwei Tage Homeoffice in der Woche bei einer Selbstorganisation der Teams. Das bringt dem Unternehmen ein äußerst positives Feedback der Belegschaft ein. Der Tipp von Häußner: „Vertrauen geht vor Kontrolle.“

Beatrix Drescher