Über 100 Millionen Euro investiert die Dieter-Schwarz-Stiftung in die Gebäude auf dem Bildungscampus und damit in die Entwicklung Heilbronns als Hochschulstadt. Mit dem neuen Start-up-Zentrum sollen auch innovative Geschäftsideen entstehen.
Heilbronn ist seit Frühjahr Universitätsstadt: Die Technische Universität München (TUM) und die gemeinnützige Dieter-Schwarz-Stiftung (DSS) haben die Zusammenarbeit im TUM Campus Heilbronn im Frühjahr besiegelt, die für die Stadt von enormer Bedeutung ist. Die Stiftung finanziert nicht nur die Bebauung des Geländes, sondern auf Dauer 20 neue Professuren – 13 davon in Heilbronn – mit kompletter Ausstattung und Infrastruktur, die den künftig rund 1000 Studenten zur Verfügung steht.
Im Oktober sollen bereits die ersten beiden Studiengänge starten: Master of Management and Innovation sowie Management für besonders qualifizierte Studenten aus Ingenieur- und Naturwissenschaften machen den Anfang. Dazu passt, dass für die Studenten aus Heilbronn eine Ideenwerkstatt entsteht, die auch den Unternehmen der Region nützt. Nach dem Vorbild der TU München soll in den drei früheren Wagenhallen hinter dem Campus-Hochhaus den Gründern eine Plattform geboten werden, um ihre Start-up-Ideen zu verwirklichen. In München gibt es Unterstützung von der ersten Idee bis zum Börsengang durch erfahrene Unternehmer, Wissenschaftler, Manager und Investoren – wie weit es in Heilbronn gehen wird, ist derzeit offen.
„Das Start-up-Zentrum soll schwerpunktmäßig Schüler und Studierende für unternehmerisches Denken begeistern und die Lust auf eigene Existenzgründungen wecken“, erklärt DSS-Geschäftsführer Reinhold Geilsdörfer. „Das Angebot spannt sich von hochschulübergreifenden Lehr- und Fortbildungsangeboten über das Coaching von Gründern bis hin zur Bereitstellung von Räumlichkeiten zur Erprobung der Geschäftsideen. Darüber hinaus werden tragfähige Ideen finanziell unterstützt.“
Boden für junge Firmen
Innovative Konzepte und Ideen der Studierenden sollen im Start-up-Zentrum gefördert und zum Erfolg gebracht werden. Damit bereitet es gewissermaßen auch den Boden für junge Firmen, die später durch Kapitalgeber weiter wachsen können. „Es wird Workshops, ein Ideenlabor und Seminare geben, anschließend folgen Wachstumsprogramme und die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen. Erst zum Schluss folgt die Gründung der Start-ups, die sich im nächsten Schritt an Investoren wenden können“, so Geilsdörfer. Die inhaltlichen Schwerpunkte des TUM Campus Heilbronn widmen sich Themen zur Zukunft des Wirtschaftens und Arbeitens in Deutschland: Wie können Unternehmen den tiefgreifenden Wandel im digitalen Zeitalter gestalten? Vor welchen Herausforderungen stehen Familienunternehmen? Unter welchen Bedingungen können Start-ups nachhaltig erfolgreich sein?
Die Bedeutung für die Region hält Geilsdörfer für enorm. Dem dringenden Fachkräftebedarf in der dynamischen Wirtschaftsregion entgegenzuwirken und attraktive Angebote für Studierende und junge Arbeitnehmer zu schaffen, sei das Ziel des TUM Campus. Es sei von enormer Wichtigkeit, dass die Wirtschafts- und Innovationskraft im Raum Heilbronn-Franken angekurbelt werde und neue kreative Konzepte und Geschäftsideen entstünden.
Uwe Deecke