Das Kulturleben steht derzeit still. Doch hinter den Kulissen bereiten sich die Stätten auf den Startschuss vor: Das Theater Heilbronn wie auch die Freilichtspiele Schwäbisch Hall sind gut gerüstet.
Der anhaltende Lockdown trifft die Kulturbranche hart: Dem Theater Heilbronn bescherte der coronabedingte Vorstellungsstop im vergangenen Jahr einen Einnahmeverlust von fast zwei Millionen Euro. „Für 2021 dürfte die finanzielle Situation nicht viel einfacher werden, wenn sich die Folgen der Pandemie noch massiver in der Gesellschaft niederschlagen“, befürchtet Silke Zschäckel, Pressereferentin am Theater Heilbronn. Dabei haben die Kultureinrichtungen im Zuge der Pandemie bereits umfassende Hygienekonzepte entwickelt, mit denen Aufführungen unter Einhalten der inzwischen gängigen Maßnahmen zeitweise stattfinden konnten: Abstände von 1,5 Metern zwischen den Zuschauern und Maskenpflicht für die Besucher, ein Wegeleitsystem mit mehr Einlasskräften, das Erfassen von Kontaktdaten und ein neues Bestellsystem für die Pausenversorgung, um Wartezeiten am Tresen zu vermeiden – all dies gehört seither zum neuen „Normal“ beim Theater Heilbronn.
Ähnlich sieht die Lage bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall aus: Der Open-Air-Spielstätte kam es zugute, dass die Aufführungen auf dem Marktplatz unter freiem Himmel stattfanden und daher für genügend Abstand und frische Luft gesorgt war, resümiert Michael Saur, kaufmännischer Leiter der Freilichtspiele, die letzte Saison. Die Aufführungen unter freiem Himmel würden die Spieler und Techniker immer wieder auf die Probe stellen, daher seien sie geübt darin, sich schnell unkonventionelle Lösungen einfallen zu lassen.
Blicken positiv nach vorn
Die Theaterbetriebe in der Region sind gut vorbereitet, um künftig coronakonform zu arbeiten. Aktuell laufen am Theater Heilbronn bereits die Proben, damit der Spielbetrieb wieder starten kann, sobald es entsprechende Entscheidungen vonseiten der Politik gibt. Allerdings bleibt der Vorstellungsbetrieb bis zum 31. März angesichts der pandemischen Entwicklungen ausgesetzt, wie die Theaterintendanten in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie den jeweiligen Trägern Mitte Januar in einer Videokonferenz beschlossen haben.
Es würde aber keine Inszenierung „weggeworfen“, heißt es beim Theater Heilbronn. „Die Stücke werden in absehbarer Zeit vor Publikum gespielt.“ Bis der Betrieb wieder losgeht, halten die Kulturschaffenden den Kontakt mit ihrem Publikum über die sozialen Medien wie Instagram aufrecht.
Masterplan für die Kultur
Um die Kulturbetriebe finanziell zu unterstützen, hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg den „Masterplan Kultur“ ins Leben gerufen. Mit 32,5 Millionen Euro unterstützt das Land sämtliche Kultureinrichtungen, Vereine der Breitenkultur wie Musikvereine und Theater sowie freischaffende Künstler. Mehr Informationen dazu gibt es
auf der Internetseite http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/kunst-kultur/corona-unterstuetzung-kultur/
Hannah Henrici