Reinhold-Würth-Hochschule: In Zukunft investieren

Der Campus der Reinhold-Würth-Hochschule wächst. Für kommendes Jahr ist die Fertigstellung zweier neuer Bauten, ein Vorlesungs- und Hörsaal- sowie ein Institutsgebäude, geplant. Der Spatenstich fand am 7. Juni statt.

„Was für eine Woche für Künzelsau: am Sonntag Bürgermeisterwahl, gestern der Start von Alexander Gerst ins Weltall und heute Spatenstich für die Erweiterungsbauten der Reinhold-Würth-Hochschule. Kann es eine bessere Woche geben?“, begrüßte Dr. Matthias Neth, Landrat des Hohenlohekreises die Gäste, die am Donnerstag, 7. Juni, zum Spatenstich am Campus Künzelsau gekommen waren. „Sie sehen heute einen ausgesprochen glücklichen Landrat“, ergänzte er lachend. Es werde nicht nur ein Spatenstich gefeiert, damit werde auch die Zukunft aufgemacht. Und diese bestehe in der Verzahnung zwischen der Hochschule und der Wirtschaft. „Wir wollen jungen Menschen Perspektiven bieten“, so Neth weiter. Das habe man geschafft, indem alle zusammengestanden haben, was dem Engagement der Stiftung Würth zu verdanken sei. „Diese Hochschule ist eine Erfolgsgeschichte.“

Etwa 20 Millionen Euro investiert die Stiftung Würth in die Erweiterungsbauten der Reinhold-Würth-Hochschule (RWH). Diese setzen sich aus einem Vorlesungs- und Hörsaal- sowie einem Institutsgebäude zusammen. Den Architektenwettbewerb gewann das Stuttgarter Architekturbüro Hartwig Schneider. Insgesamt haben die beiden Bauten eine Fläche von rund 7500 Quadratmetern. Die Fertigstellung ist für Herbst 2019 geplant. „Wir sind geübt in knappen Terminen“, sagte Prof. Dr. Harald Unkelbach, Präsident der Industrie- und Handelskammer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Würth.

Mieter des Institutsgebäudes, an dessen Kosten sich der Mulfinger Ventilatorenhersteller EBM-Papst mit 500.000 Euro beteiligt, ist die Innovationsregion Hohenlohe. Diese wird den Multifunktionsbau an drei unterschiedliche Unternehmen vermieten. Auch ein sogenanntes Digital Hub, in dem Unternehmer, Gründer und Forscher digitale Lösungen Für Dienstleistungen, Handel und Produktion entwickeln, soll dort Platz finden.

„Unsere Schuhe sind zwar nicht so groß, aber wir wollen uns größere anziehen“, bemerkte Prof. Dr. Oliver Lenzen, Rektor der Hochschule Heilbronn, zu der der RWH-Campus sowie der in Schwäbisch Hall gehören. „Ich wünsche uns, dass wir auf ein prachtvolles Gebäude blicken, wenn wir das nächste Mal hier stehen.“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer kommentierte: „Die Stiftung Würth ermöglicht mit diesem spannenden Neubau, den Dreiklang von Lehre, angewandter Forschung und Technologietransfer unter einem Dach. Von den dadurch geschaffenen Synergien und Symbiosen werden die Hochschule Heilbronn, die beteiligten Unternehmen und die Region insgesamt profitieren. Das alles ist nur durch das besondere finanzielle Engagement der Stiftung Würth möglich.“

Bevor schließlich die Spaten zum Einsatz kamen, hatte selbstverständlich Reinhold-Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, das letzte Wort. „Dass es, wie mehrfach gesagt wurde, mir zu verdanken ist, dass wir hier heute stehen, nehme ich in aller Bescheidenheit für mich in Anspruch“, begann er. Denn schließlich habe er den Stein ins Rollen gebracht, dass Künzelsau Hochschulstandort wird, als er vor mehr als 30 Jahren dem damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth eine Spende von 500.000 D-Mark zugesagt habe. „Wir wollen in die Zukunft investieren, nicht nur im Durchschnitt weiterwachsen und haben den Ehrgeiz, schneller als die Konkurrenz zu sein.“ In diesem Zusammenhang verriet Würth auch, dass der Schrauben-Konzern 2019 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Gaisbach bauen werde, um „ein kleines Kocher-Valley zustande zu bringen“.

Olga Lechmann