Jugend-forscht-Teilnehmer besucht Kanzlerin

Eine „Schnapsidee“ führte den 19-jährigen EBM-Papst-Student Lauritz Abel vom Regionalwettbewerb Jugend forscht in Heilbronn-Franken bis zum Treffen mit der Kanzlerin im September nach Berlin.

Sobald die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt sinken, steigt gleichzeitig das Unfallrisiko durch Eisplatten, die von Lastwagen in den nachfolgenden Verkehr krachen. Über Nacht friert das Eis an der rauen Struktur der Planen fest und lässt sich am nächsten Morgen nur mühsam von den Fahrern entfernen.

Von der Idee zur Umsetzung

Gesucht war daher eine Lösung, die leicht in der Handhabe, witterungsbeständig und kostengünstig für die Spediteure ist. Gar nicht so einfach. Doch Lauritz Abel (19) und Kevin Erdmann (20) hatten eine passende Idee. Die beiden Abiturienten entwickelten ein spezielles Gemisch aus wasserabweisenden Stoffen, das auf die Planen aufgetragen wird. Mit dessen Hilfe lassen sich die Eisplatten am Morgen ganz einfach vom Lastwagen schieben. „Am Anfang war es eigentlich nur eine Schnapsidee, die bei einer Diskussion in geselliger Runde zu Silvester entstanden ist“, erzählt Abel, der sich sehr für neue Entwicklungstrends und Technologien interessiert.

Gemeinsam mit seinem Klassenkameraden Kevin Erdmann meldete er sich zum Regionalwettbewerb Heilbronn-Franken von Jugend forscht in Künzelsau an, der von EBM-Papst als Patenunternehmen ausgerichtet wird. Bis zum Wettbewerb hatten die beiden Höhen und Tiefen zu überwinden. „Natürlich gab es vieles, das nicht so gelaufen ist, wie man sich das vorgestellt hatte. In unserem Fall haben Mischungen dann gar nicht funktioniert. Da hat man natürlich kurz die Lust verloren und das Projekt in Frage gestellt. Wichtig ist aber, dass man trotzdem dran bleibt“, so Abel.

Der Weg nach Berlin

Im Februar 2018 konnten die beiden die Juroren in Künzelsau mit ihrem Projekt überzeugen. Über den baden-württembergischen Landeswettbewerb ging es dann bis zum Kräftemessen mit den besten Jungforschern Deutschlands beim Bundeswettbewerb in Darmstadt. Dort erzielten Lauritz und Kevin den zweiten Platz und waren Anfang September zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt. „Das war ein besonderes Erlebnis“, erzählt Abel. „Außerdem war es toll, andere junge, motivierte Leute kennenzulernen, die ähnliche Interessen und tolle Ideen haben.“

Sein Einsatz hat sich für ihn gleich mehrfach gelohnt: „Ich habe schon gemerkt, wie man sich im Laufe des Projekts durch die vielen Präsentationen, schriftlichen Arbeiten oder den Umgang mit Medienvertretern weiterentwickelt hat. Nicht zuletzt bin ich darüber natürlich an meinen jetzigen Ausbildungsplatz gekommen.“ Außerdem hat die Erfindung der beiden Zukunft: Bei einer Künzelsauer Spedition ist sie bereits in Gebrauch und wird auf Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit getestet.