Kinder der Region

Viele können sich ein Leben auf dem Land kaum vorstellen. Für Eva und Christian Schmierer ist es hingegen unvorstellbar, von dort wegzuziehen. Beide brennen für ihre Heimat: Heilbronn-Franken.

Viele – vor allem junge Menschen – kehren dem ländlichen Raum immer mehr den Rücken zu. Der Trend geht in Richtung Großstadt und führt in die Metropolen dieser Welt. Sie bilden damit eine starke Konkurrenz zum ländlichen Raum. Dieser scheint bei manchen nicht mehr attraktiv genug zu sein. Nicht so bei Eva und Christian Schmierer. Das junge Ehepaar, das in Hirrweiler nahe Löwenstein lebt, kann sich ein Leben außerhalb Heilbronn-Frankens nur schwer vorstellen. „Wir sind eben Kinder der Region“, sagt Christian Schmierer lachend.

Wer die Gegend kennt, kommt an Eva und Christian Schmierer nicht vorbei. Denn beide stehen – auf unterschiedliche Weise – stellvertretend für den Landstrich. Mit viel Herzblut bringen sie ihre Talente ein – so tragen sie dazu bei, dass Heilbronn-Franken das ist, was es ist: eine vielfältige Region.

Eva Schmierer, geborene Munz, feierte als Sportlerin beim Fechtclub Würth in Künzelsau diverse Erfolge. „Es ist ein tolles Gefühl, seine Heimat zu repräsentieren. Das macht einen mächtig stolz“, sagt die 27-Jährige. Zum ersten Mal bewusst geworden sei ihr das in der Saison 2002/2003. Da nahm die Sportlerin erstmalig an den Württembergischen Fechtmeisterschaften in Eislingen teil und gewann prompt. „Daraufhin ist ein Artikel in der Zeitung über mich erschienen. Das konnte ich gar nicht fassen“, sagt die gebürtige Künzelsauerin, die zuvor als Kunstturnerin aktiv war. „Beim Kunstturnen wurde ich immer nur erwähnt.“

Auch ihr Mann Christian ist in der Region kein Unbekannter. Der 27-Jährige singt seit 2009 in der A-Cappella-Band Mundartmonika. „Dadurch bin ich viel in der Region herumgekommen.“ Das Schönste für Christian ist es, mit der Musik, die er als eine Mischung aus Vocal, Pop und Comedy bezeichnet, anderen eine Freude zu machen. „Das ist wunderbar.“

Kennengelernt haben sie sich an der Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau im Studiengang Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Kultur- und Freizeitmanagement im Jahr 2011. Es muss Schicksal gewesen sein, denn beide haben sich bewusst für diesen Campus entschieden. „Ich wollte vor allem wegen des Fechtens nicht weg“, sagt Eva. „Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden. Die Studieninhalte haben mir gefallen“, erwidert Chris.

Seitdem hat das junge Paar viel erlebt: den Studienabschluss, die erste Wohnung, ein achtmonatiger Auslandsaufenthalt auf den Malediven, der erste Job. Diese Zeit hat beide sehr geprägt und sie ihrer Heimat, Heilbronn-Franken, noch näher gebracht. „Die Zeit auf den Malediven war traumhaft. Doch dort haben wir auch erlebt, wie schön es ist, Jahreszeiten zu haben, selbst zu kochen oder einen Spaziergang durch die Weinberge zu unternehmen.“ Ihre Perspektive auf die Region habe sich seither verändert. „Wir waren schon immer heimatverbunden, jetzt sind wir es noch mehr“, sagt Eva.

Da wundert es nicht, dass beide bei der Bundesgartenschau in Heilbronn gelandet sind. Damit haben sie ihre private Leidenschaft für die Region auf den Beruf übertragen. „Heilbronn-Franken ist eine sehr vielseitige und lebenswerte Region“, sagt Christian. „Und unsere Gäste sollen dies auf der Bundesgartenschau erleben.“

Lydia-Kathrin Hilpert