Kleiderschrank voll, aber nichts zum Anziehen?

„Es gibt nur ein paar wenige Berufe, bei denen ein besonders auffälliges Kleiderarrangement positiv sein kann“, erklärt Siegfried Kletzander von der Bundesagentur für Arbeit in Schwäbisch Hall.

In der Regel sollten sich Bewerber an eine eher konventionelle Kleiderordnung halten, so der Experte. Das heiße aber nicht, dass es nicht auch mal etwas sportlicher sein darf. Aber Vorsicht: Ein absolutes No-Go ist für Siegfried Kletzander ein T-Shirt mit einer „irrelevanten Botschaft“. Das vermittle einfach keinen guten Eindruck. Das Gleiche gilt für (designermäßig) abgewetzte Jeans. Frauen sollten darauf achten, dass sie nicht zu viel Einblick gewähren. Der Rock sollte lieber zu lang als zu kurz und der Ausschnitt verdeckt sein.

Die wichtigste Grundvoraussetzung für einen guten Look bei einem Vorstellungsgespräch sei allerdings die eigene Körperpflege. Bewerber sollten in jedem Fall sauber und ordentlich aussehen. Wer mit Flecken auf der Kleidung, ungekämmten und fettigen Haaren oder im schlimmsten Fall sogar mit Mundgeruch kommt, hat in der Regel schlechte Karten.

Die Skala der möglichen Outfits reicht vom dunklen Anzug mit Hemd und Krawatte bis zur sauberen Jeans mit Poloshirt oder Hemd. Besonders in der Bank- und Versicherungsbranche sollten Bewerber auf keinen Fall auf den Anzug verzichten, während beispielsweise Handwerker auch mit einer schicken Jeans kommen könnten. Aber für alle gilt: Die Schuhe müssen sauber und gepflegt, wenn möglich neuwertig sein. Bei der Frisur lässt der Experte den Geschmäckern freien Lauf. Allerdings rät Siegfried Kletzander dazu, dass die Haare nicht ins Gesicht fallen. Frauen sollten auf ein starkes Make-Up verzichten, weniger sei in diesem Fall mehr und so würde eine dezente Betonung des Gesichts vollkommen ausreichen.

Was du aber auf jeden Fall beachten solltest: Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Wenn du dich so verkleidest, dass du dich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren kannst, hast du mit dem Outfit nichts gewonnen. Wer sich unsicher ist, sollte in dem Geschäft seines Vertrauens nachfragen. In der Regel können Einzelhändler, Friseure und Co. mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Anja Gladisch