Kluge Köpfe bei Jugend forscht

Besenreinigung leicht gemacht (v.l.): Lukas Zeihsel, Marvin Schmauder und Jacob Herdtweck überzeugten die Jury von Jugend forscht mit einem Besenreinigungsgerät. Foto: EBM-Papst

Die Sieger des Regionalwettbewerbs Heilbronn-Franken von Jugend forscht und Schüler experimentieren stehen fest. Insgesamt elf Projekte konnten die Jury überzeugen und den ersten Platz belegen.

Die Preisträger des 25. Regionalwettbewerbs von Jugend forscht – Schüler experimentieren in Heilbronn-Franken sind gekürt. In der Sparte Jugend forscht für die Altersklasse zwischen 15 und 21 Jahren wurden sechs Projekte ausgezeichnet, bei Schüler experimentieren für die Altersklasse bis 14 Jahre sind es fünf Projekte. Insgesamt gingen in den sieben Fachbereichen 122 Teilnehmende mit 61 Projekten an den Start. Das teilt der Motoren- und Ventilatorenhersteller EBM-Papst aus Mulfingen mit, der als Patenunternehmen seit 1999 den Wettbewerb unterstützt.

Die Sieger von Jugend forscht aus der Region Heilbronn-Franken präsentieren ihre Projekte ein zweites Mal vom 29. bis 31. März 2023 beim Landeswettbewerb in Karlsruhe. Überzeugen sie auch dort die Fachjury, geht es vom 18. bis 21. Mai 2023 zum Bundesfinale nach Bremen. Die erfolgreichen Erfinder von Schüler experimentieren messen sich beim Landeswettbewerb in Balingen am 11. und 12. Mai 2023 mit den besten Nachwuchstalenten aus Baden-Württemberg.

Beste Projekte bei Jugend forscht in Heilbronn-Franken

Lukas Zeihsel (21), Marvin Schmauder (20) und Jacob Herdtweck (20) von EBM-Papst haben ein Besenreinigungsgerät erfunden. Das Reinigen der Besen wird durch einen Kraftantrieb erleichtert und der Schmutz in eine Auffangwanne abgeführt. Sie konnten die Jury im Fachgebiet Arbeitswelt überzeugen.

Im Fachgebiet Biologie gab es gleich zwei erste Sieger: Fatma Zehra Korkmaz (20) vom Christiane-Herzog-Gymnasium in Heilbronn erforschte am Modellorganismus Hefe, ob die Wirkung von Homöopathika über den Placebo-Effekt hinaus geht. Dafür schwächte sie zunächst die Hefezellen mit Nystatin, potenzierte dieses dann homöopathisch und behandelte die Hefezellen erneut damit. Und Madeleine Schropp (18), ebenfalls vom Christiane-Herzog-Gymnasium in Heilbronn, erforschte die Wirkung des Mittels NDF 7.0 gegen den Pilz Peronospora auf Pflanzen. NDF 7.0 wird zur Beseitigung von Pilzen und Mikroorganismen in der Wasseraufbereitung eingesetzt und ist nicht schädlich für den Menschen. Madeleine behandelte mit Peronospora befallene Pflanzen mit NDF 7.0 und andere mit herkömmlichen Fungiziden. Diese Pflanzen wurden nach einer Woche Behandlung miteinander verglichen.

Jakob Winter (16), Mihail Ichim (16) und Moritz Kälber (16) vom Ganerben-Gymnasium in Künzelsau beeindruckten die Jury im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften mit ihrem Wasserfilter, der die Wasserqualität selbstständig regeln kann. Dafür werden zwei Sensoren und zwei Aktoren verwendet, welche mithilfe eines Arduinos, einem elektronischen Mikrocontroller, angesteuert werden.

Jonathan Rodemers (20) konnte mithilfe des Schülerforschungszentrums Nordwürttemberg und der experimenta Heilbronn im Fachgebiet Physik erforschen, inwiefern sich Metalllegierungen eignen, um Textilien mit Metall zu verbinden. Er testete, wie die flüssige Legierung Lötzinn in die Faserstruktur der Textilie eindringen kann und dort ausreichend aushärtet, ohne dabei die Textilie zu beschädigen. Dies wiederholte er mit weiteren Legierungen und Metallen.

Niklas Thal (18), Dominik Erb (19) und Lars Riedlinger (18) von der Wilhelm-Maybach-Schule in Heilbronn wollten die Nutzungszeit einer Drohne mithilfe eines automatischen Positionierungs- und Akkuaustauschgeräts verlängern. Eine kompatible Drohne, die auf einer Plattform landet, wird automatisch positioniert, damit der entladene Akku entnommen werden kann. Anschließend wird dieser in ein Magazin eingeführt und wieder aufgeladen. Ein bereits vorbereiteter vollgeladener Akku wird anschließend automatisch in die Drohne eingelegt, sodass die Drohne mit minimaler Unterbrechung weiterfliegen kann. Die drei Schüler konnten die Jury im Fachgebiet Technik überzeugen.

Beste Projekte bei Schüler experimentieren in Heilbronn-Franken

Taylan Salem Caliskan (12) vom Justinus-Kerner-Gymnasium in Weinsberg konnte die Jury im Fachgebiet Arbeitswelt mit seiner Blinkerjacke begeistern. Besonders in den dunkleren Wintermonaten werden Radfahrer vor allem beim Abbiegen oft übersehen. Dem wollte Taylan etwas entgegensetzen: Trägt man die Blinkerjacke und hebt einen Arm, so zeigt ein LED-Streifen an, in welche Richtung man abbiegen will. Möglich macht das eine clevere Schaltung mit einem Arduino-Nano, einem elektronischen Mikrocontroller.

Lia Bauer (12) und Ada Vogelsang (13) vom Gymnasium bei St. Michael in Schwäbisch Hall erforschten, wie stark sich verschiedene Wassersorten und Salzkonzentrationen auf das Wachstum von Pflanzen auswirken. Dafür pflanzten sie Kresse auf Wattepads und gossen diese zweimal täglich mit den verschiedenen Wassersorten. Mit ihrer Forschung konnten sie die Jury im Fachgebiet Biologie überzeugen.

Sarah Walter (14) und Finja Walter (12) vom Erasmus-Wiedmann-Gymnasium in Schwäbisch Hall entwickelten einen Universalindikator aus Pflanzen. Dafür haben sie aus verschiedenen Pflanzen die Farbstoffe extrahiert und stellten daraus Indikatorpapier her. Ihr Universalindikator deckt mit seinem Farbspektrum die pH-Werte von 2-13 ab und begeisterte die Jury im Fachgebiet Chemie.

Marlene Schneider (11) vom Erasmus-Wiedmann-Gymnasium in Schwäbisch Hall hat eine Lern-App programmiert, mit denen ihre Mitschüler Spaß beim Lernen haben. Dafür führte sie vorab eine Umfrage mit Ihren Mitschülern der Klassenstufe 5 durch, um deren Vorlieben beim Lernen zu erfragen. Außerdem befragte sie auch ihre Lehrerkräfte, welche Inhalte in einer solchen App nicht fehlen dürfen. Daraufhin programmierte sie Lerneinheiten für Mathematik und Englisch mit Scratch. Das Projekt konnte die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik überzeugen.

Marie Aps (14) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Crailsheim hatte die Idee, ein Handy mit selbst generierter Energie unterwegs aufladen zu können. In ihrem Projekt ging es darum, einen Quader mit mehreren Fidget-Tools zu entwickeln, die bei ihrer Betätigung Strom für ein USB-Endgerät produzieren. Dieses ist mit einem Akku und einem Kabel versehen, über den ein Gerät angeschlossen und geladen werden kann. Sie konnte mit ihrer Entwicklung den ersten Platz im Fachgebiet Technik erreichen.

red.