„Krisenfester Branchenmix“

Die Wirtschaftsmesse in Ilshofen zieht jedes Jahr größere Kreise. Dass sie in diesem Jahr zum ersten Mal mit den Fachkräftetagen zusammengelegt wird, ist für David Schneider ein wichtiges Signal. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Schwäbisch Hall (WFG) verrät, was ihn bewegt.

Herr Schneider, was ist das Besondere an der Wirtschaftsmesse Ilshofen?

Schneider: Die Wirtschaftsmesse des Landkreises findet nur alle fünf Jahre statt. Sie ist die größte Messe im Landkreis und als ein Spiegelbild desselben konzipiert. Die Messe kombiniert die Darstellung des Faktors Arbeiten mit dem Faktor Leben in der Raumschaft. Es präsentieren sich neben zahlreichen Unternehmen und Verbänden eben auch Kommunen und gesellschaftliche Organisationen aus den Kreisgemeinden. So entsteht ein rundes Bild unter dem Motto „Gut Leben und Arbeiten im Landkreis Schwäbisch Hall“.

In diesem Jahr gibt es erstmalig eine Doppelveranstaltung. Warum wird die Wirtschaftsmesse Ilshofen mit den Fachkräftetagen zusammengelegt?

Schneider: Durch die Zusammenarbeit mit der Südwestpresse Hohenlohe und die Integration der Fachkräftetage-Messe als Baustein können wir einen zusätzlichen Fokus auf das Thema Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung legen. Dass hier zwei Messen zu einer verschmolzen werden, wird optisch sichtbar. Es gibt zwei entsprechende Bereiche auf dem Areal in der Arena Hohenlohe in Ilshofen. Der Rundgang verbindet diese und jeder Besucher wird so beide Sektoren kennenlernen. Wir werden auch in diesem Jahr wieder eine attraktive Messe anbieten, auf der jeder auf seine Kosten kommt.

Was sind für Sie Ihre persönlichen Highlights während der diesjährigen Messetage?

Schneider: Neben einem attraktiven Rahmenprogramm am Samstag und Sonntag freue ich mich ganz besonders auf die Tiererlebnis-Halle. Hier werden auf 1000 Quadratmetern neben echten Tieren zum Anfassen auch das Forstamt sowie die drei Kulissen der Leader-Region Hohenlohe-Tauber ihre Themen präsentieren. Das Leader-Programm zur Förderung des ländlichen Raums wird unterstützt durch die drei Landkreise Hohenlohekreis, Main-Tauber-Kreis und unseren Kreis Schwäbisch Hall.

Was zeichnet den Wirtschaftsstandort Schwäbisch Hall und dessen Kreisgemeinden eigentlich aus?

Schneider: Der Landkreis Schwäbisch Hall zeichnet sich durch einen krisenfesten Branchenmix aus. Als Teil der Region der Weltmarktführer gehören wir zu den dynamischsten Regionen in ganz Baden-Württemberg. Dabei liegt unsere Arbeitslosenquote seit Jahren unter dem Landesdurchschnitt und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent gestiegen. Auch hier liegen wir deutlich über dem Landesschnitt. Zu den attraktiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehören aber immer auch die Lebensbedingungen. Auch hier haben wir eine hohe Freizeit- und Erholungsqualität zu bieten – frei nach dem Motto „Leben und Arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Das steht auch im Vordergrund unserer Wirtschaftsmesse mit dem Slogan „Gut Leben und Arbeiten“.

Werden die Wirtschaftsmesse und die Fachkräftetage auch als Netzwerktreffen der regionalen Wirtschaftsszene genutzt?

Schneider: Der Sinn einer Messe besteht ja insbesondere darin, Menschen eine Plattform für die Präsentation ihrer Produkte und Anliegen zu bieten. Darüber hinaus legen wir als Veranstalter natürlich großen Wert darauf, auch diesmal wieder für unsere Aussteller ein spezielles Abendevent im Programm zu haben, bei dem wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen.

Wie hat sich die Ausstelleranzahl der Wirtschaftsmesse im Laufe der Zeit entwickelt? Ist sie in diesem Jahr noch weiter angewachsen?

Schneider: Durch die gute wirtschaftliche Lage konnten wir bis dato noch nicht ganz den Ausstellerstand von 2013 erreichen. Damals konnten wir insgesamt 140 Unternehmen, Organisationen, Verbände, Kommunen und weitere Teilnehmer, die sich präsentiert haben, verzeichnen. Das klingt erst einmal nach einem Widerspruch, aber die Firmen sind zurzeit in höchstem Maße ausgelastet und können aus diesem Grund kein Personal für Messepräsenzen freistellen. Auch in der öffentlichen Verwaltung ist dies festzustellen. Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken musste zuletzt ihren Gemeinschaftsstand auf der Hannover-Messe, die nächstes Jahr stattfinden wird, deswegen gar absagen.

Aber Sie sind dennoch zufrieden mit der Resonanz seitens der Aussteller?

Schneider: Selbstverständlich. Nichtsdestotrotz können sich die Messebesucher vom 9. bis zum 11. November auf 130 Aussteller und auf 4300 Quadratmeter Fläche mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm sowie guter Bewirtung freuen.Interview: Andreas Scholz

Interview: Andreas Scholz

Zur Person
David Schneider ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Schwäbisch Hall mbH, kurz WFG. Der 29-jährige Hesse leitet außerdem das Transferzentrum Lernfabrik 4.0 der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung.