Künzelsau will Modellstadt werden

Wird Künzelsau Modellstadt, können die Macher der Veranstaltungsreihe testen, was während der Pandemie möglich ist. Foto: Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Am vergangenen Donnerstag hat die Stadtverwaltung Künzelsau ihre Bewerbung als Modellprojekt für eine sichere Öffnung beim Sozialministerium eingereicht. Der Schwerpunkt des Pilotprojektes liegt auf der Durchführung von Kulturaktionen und Veranstaltungen während der Pandemie.

Das Konzept sieht einen stufenweisen Ausbau der Veranstaltungsformate vor. In der ersten Stufe ist geplant, kleinere Veranstaltungen, wie beispielsweise die „City Dinner Tour“ oder die „KÜNightLive“, durchzuführen. Unter Einsatz von Hygienekonzepten sollen die Veranstaltungen auch mit mehreren Teilnehmern in Innenräumen stattfinden können. Ein erster Pilotversuch soll eine Veranstaltung mit 500 Teilnehmern sein. Die zweite Stufe sieht die Durchführung mittelgroßer Veranstaltungen vor, wie „Sommer in der Stadt“, ein „Autofestival“, sowie „Theater im Fluss“.

Wenn Künzelsau Modellstadt wird, wollen sich die Musen Würth, der Jugend-Kulturverein Kokolores, die Volksbank Hohenlohe und zahlreiche weitere Partner beteiligen. Das Modell soll vom 15. Juni bis 15. September 2021 durchgeführt werden. Für die wissenschaftliche Begleitung sind die Hochschule Heilbronn, das Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung (H-InfaM) sowie die ansässigen Hausärzte Dr. Faust und Partner zuständig. Mithilfe der Forschungsfrage: „Wie lassen sich pandemiegerechte Veranstaltungsformate in Zeiten von Corona umsetzen?“ wird unter anderem die Auswirkung der Personenzahl in Bezug auf die Raumluftqualität, unter Beachtung der zusätzlich gegebenen Hygienemaßnahmen, untersucht.

Getestete, Genesene und Geimpfte zusammenbringen

Während und nach Abschluss der jeweiligen Stufenabschnitte, will man mithilfe der wissenschaftlichen Begleitung die verschiedenen Formate analysieren, auswerten und gegebenenfalls anpassen. Wichtigster Bestandteil des Modellvorhabens ist die Zusammenführung von getesteten, genesenen und geimpften Personen. Einen weiteren interessanten Aspekt stellt die Getränke- und Speisenausgabe bei Veranstaltungen dar. Durch die jeweiligen Analyseschritte nach jedem Durchführungszeitraum ergibt sich Handlungsspielraum für die weitere Entwicklung der Veranstaltungsformate. Sollte es zu einem starken Anstieg an Neuinfektionen kommen oder die Kontaktnachverfolgung unmöglich werden, wird das Modellprojekt abgebrochen.

Als Grundlage der Veranstaltungsformate gelten die Regelungen der Corona-Verordnung. Eine weitere Maßnahme ist die Zulassungskontrolle der Besucher. Hierbei setzen die Verantwortlichen auf die verschiedenen Testzentren im Stadtgebiet sowie auf mobile Teststationen an den jeweiligen Veranstaltungsorten. Für die Kontaktnachverfolgung wird das Luca-System zum Einsatz kommen. Zusätzlich soll es an den Standorten Luftreinigungsgeräte und Geräte zur Qualitätsmessung der Raumluft geben.