In Weikersheim entsteht aktuell die Tauberphilharmonie: das neue Konzert- und Veranstaltungshaus am Stadteingang. Eröffnet wird der Neubau am 13. Juli. Wir haben mit dem Intendanten Johannes Mnich über Zweck und Konzept des Gebäudes gesprochen.
Kennern der regionalen und auch der nationalen Kulturszene ist die Stadt Weikersheim ein Begriff. Zum einen durch das berühmte Renaissance-Schloss mit barocker Gartenanlage. Zum anderen durch den Verband Jeunesses Musicales Deutschland, der in Weikersheim ansässig ist. Die Organisation fördert musikalische junge Talente, veranstaltet Konzerte und vergibt Förderpreise. Das Schloss und der Musikverband sind die kulturellen Ankerpunkte der Kleinstadt im Main-Tauber-Kreis. Bisher. Mit der Tauberphilharmonie soll ein weiterer Höhepunkt der Kulturszene hinzukommen.
Die Tauberphilharmonie wird das neue Kultur- und Veranstaltungshaus der Stadt. Intendant der Tauberphilharmonie ist Johannes Mnich. Seit knapp einem Jahr ist der 33-Jährige in Weikersheim. Als Intendant ist er unter anderem für die Planung und Entwicklung des Konzerthauses, aber auch für die Konzertplanung verantwortlich. Daneben übernimmt er auch beispielsweise Baustellenführungen. „Ich mache eigentlich alles im Umfeld der Tauberphilharmonie“, sagt er mit einem Lachen. Gut, dass er seit Kurzem ein kleines Team zur Unterstützung bekommen hat.
Trotz großem Aufgabengebiet, oder vielleicht gerade deshalb, betont Mnich, dass die Intendantenstelle sein absoluter Traumjob sei: „Die Frage bei dem Projekt ist, welche Ansprüche die Bevölkerung an ein Konzerthaus auf dem Land hat. Von Anfang an konnte ich dabei mitwirken, diese Ansprüche herauszufinden und ihnen gerecht zu werden.“
Ort Für Musik und Kultur
Das Ergebnis ist ein Konzept für ein Kultur- und Veranstaltungshaus, das regional verankert ist, aber überregionale Strahlkraft besitzt. Einerseits ersetzt die Tauberphilharmonie die nicht mehr sanierungsfähige Stadthalle aus den 1950er Jahren. Das bedeutet, das Gebäude steht Vereinen, Firmen oder auch Privatleuten für ihre Anlässe zur Nutzung offen. Andererseits ist der Neubau eine Kulturstätte, die laut dem Intendanten ihres Gleichen sucht. „Es gibt nicht viele Städte mit der Größe von Weikersheim, die ein solches Konzerthaus bieten. Wir haben einen besonderen Ort für Musik und Kultur geschaffen“, verkündet der studierte Pianist stolz.
Spezielles Klangkonzept
Der Konzertsaal der Philharmonie verfügt über ein Klangkonzept, das in Zusammenarbeit mit einem Akustik-Ingenieurbüro entstanden ist. Der Raum besteht aus einem Stahlbetonkern, auf dem Holzfaserplatten verlegt sind. Sichtbar sind aber nur die Eichenholzpaneele, die wie ein Puzzle im Saal verbaut wurden. „Das gewährleistet den bestmöglichen Klang“, erklärt Mnich. Holz ziert auch das äußere Erscheinungsbild der Tauberphilharmonie, die sich damit in die Bauweise der Umgebung einfügen und architektonisch eine Ergänzung zum Stadtbild bieten soll. Noch ist davon wenig zu erkennen. Der Bau ist aktuell von einem Gerüst umhüllt. Im Mai sollen alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Erste Planungen für ein neues Kultur- und Veranstaltungshaus fanden bereits 2011 statt, 2015 war der Projektstart. Im Frühsommer 2017 rückten die Bagger an. Am 13. Juli 2019 ist es soweit: Die Konzertstätte öffnet dann erstmals ihre Türen.
Der Hauptmieter des neuen Gebäudes am Stadteingang wird übrigens die Organisation Jeunesses Musicales Deutschland sein. Damit führt die Stadt gleich zwei kulturelle Höhepunkte zusammen.
Alexander Liedtke
Eröffnungssommer
Am 13. Juli wird die Tauberphilharmonie eröffnet. Musikbegeisterte dürfen sich freuen: 18 Veranstaltungen im Zeitraum bis 30. September sollen die Vielseitigkeit des neuen Konzerthauses betonen. Karten und Infos gibt es bereits jetzt unter www.tauberphilharmonie.de.