Leitregion des digitalen Wandels sein

Die digitale Transformation bringt Veränderungen mit sich – in vielerlei Hinsichten. Menschen und Unternehmen müssen sich auf diesen Prozess einstellen, sonst laufen sie Gefahr, von der Digitalisierung verändert zu werden.

Die Digitalisierung ist eine technologische Revolution, die unsere Art zu leben tiefgreifend und radikal verändert – so wie es die industrielle Revolution einst getan hat. Dabei ist sie hoch dynamisch, durchdringt nahezu alle Lebensbereiche und ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Digitalisierung zeigt sich in Form von
Echtzeit-Kommunikation, Cloud Computing, Social Media-Applikationen wie Facebook, Smartphones, Tablets und vielem mehr. Die Liste ist lang.

Die Digitalisierung verändert Menschen, Unternehmen, Schulen und Verwaltungen mit hoher Dynamik. Gelingt das nicht, laufen sie Gefahr, Veränderung nicht zu gestalten, sondern verändert zu werden. So entwickelt sich eine digitale Ökonomie – Industrie 4.0. Insbesondere Großunternehmen stellen sich bereits erfolgreich den digitalen Herausforderungen. Einige der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, müssen auf ihrem Weg zur digitalen Transformation noch unterstützt werden. Es ist wichtig, hierbei die Hand zu reichen.

Das Land Baden-Württemberg ist ein führender Hightech-Standort mit dem höchsten Industrieanteil Deutschlands. Die meisten Patente werden hierzulande angemeldet. Unsere Hochschulen und Forschungszentren sind die Kraftadern und Denkfabriken des digitalen Fortschritts.

Bei der Industrie 4.0, den intelligent vernetzten Maschinen, sind wir führend – dies betrifft insbesondere die Automobilindustrie sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Das Rückgrat unserer Wirtschaft ist unser Mittelstand, der für seine Innovationskraft weltweit bekannt ist. Der sprichwörtliche Erfinder- und Innovationsgeist liegt quasi in der DNA der Menschen in unserem schönen Land. Auf diesem fruchtbaren Innovationsboden stellt die Landesregierung mit mir als Digitalisierungsminister die Weichen dafür, Baden-Württemberg international als eine Leitregion des digitalen Wandels zu etablieren.

So wie die Wirtschaft branchenübergreifend denkt, muss die Landesregierung ihre Aktivitäten bündeln. Dazu habe ich in meinem Haus eine Stabsstelle Digitalisierung eingerichtet, die eine ressortübergreifende und landesweite Digitalisierungsstrategie entwickeln wird. Mit einer Analyse des Status quo wollen wir herausfinden, wo wir stehen und wohin die Digitalisierungsreise im Land gehen soll. Konkret werden wir der Frage nachgehen, mit welchen Maßnahmen wir Baden-Württemberg zu einer Leitregion des digitalen Wandels etablieren können. Dazu brauchen wir einen digitalen Fahrplan, der Orientierung bietet.

Dabei geht es mir nicht primär um Machbarkeitsstudien. Mein vordingliches Anliegen ist es, konkrete Maßnahmen umzusetzen, die einen direkten Nutzen für die Wirtschaft und die Bürger erzeugen. Entscheidend bei der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ist eine ganzheitliche Betrachtung. Dies bedeutet für unser Land, dass wir in allen Handlungsfeldern wie „Smarte Wirtschaft“, „Smartes Leben“, „Smarte Mobilität“ oder „Smarte Bürger“ den digitalen Wandel gleichsam erfolgreich gestalten werden.

Das ist auch für die starke Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken eine besondere Herausforderung – und ich bin überzeugt, sie wird sie mit viel Tat- und Innovationskraft meistern.

Thomas Strobl

Zur Person:
Thomas Strobl (CDU) wurde 1960 in Heilbronn geboren. Er war von 1998 bis 2016 Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Heilbronn. Seit Mai 2016 ist er stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration in Baden-Württemberg.