Mitte Dezember hat der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha die Covid-Intensivstation des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen besucht. Er sprach bei dieser Gelegenheit auch mit den Mitarbeitern des Klinikums.
Nach einem Rundgang durch die Flure der internistischen Intensivstation, die seit Wochen eine reine Covid-Intensivstation ist, begab sich Manne Lucha in eine Gesprächsrunde mit Klinikum-Mitarbeitern. Lucha zeigte sich beeindruckt von der Leistung und dem Durchhaltevermögen des Ärzte- und Pflegepersonals. Es sei außerordentlich beeindruckend, mit welchem Engagement und persönlichem Einsatz diese um das Wohlergehen und Leben jedes einzelnen Covid-Patienten kämpften.
Bei der Gesprächsrunde waren neben Mitarbeitern des Klinikums auch Geschäftsführer Thomas Weber und der Ärztliche Direktor Prof. Wolfgang Linhart anwesend. Lucha zeigte ein offenes Ohr für die alltäglichen Sorgen, Nöte und Herausforderungen, die in der Corona-Pandemie verstärkt wurden oder neu in den Klinikalltag kamen.
Das meistdiskutierte Thema war der Fachkräftemangel und die Zukunftssorge, dass dem Pfleger- und Ärztepersonal immer mehr der Nachwuchs fehlen werde „Diese wichtigen Arbeitsplätze müssen kurzfristig und langfristig wieder attraktiver werden“, sagte Lucha. Er versprach, hierzu weiter seinen Beitrag zu leisten. Mit seinem Besuch wolle er ein Zeichen setzen und den Mitarbeitern des Klinikums seine Dankbarkeit signalisieren.
Viele Herausforderungen für die SLK-Kliniken
Im gesamten SLK-Verbund wurden seit Beginn der Pandemie bislang fast 2.900 Covid-Patienten stationär behandelt. Rund 30 Prozent davon waren, zumindest zeitweise, intensivpflichtig. Von diesen brauchte etwa die Hälfte künstliche Beatmung. Mehr als 400 der Covid-Patienten starben. Mit diesen traurigen Zahlen zählt der SLK-Verbund zu den bundesweit am stärksten beanspruchten Klinikverbünden.
Die vierte Welle hat die Lage noch einmal zugespitzt: Insgesamt steht weniger medizinisches Personal zur Verfügung, das nun schon über einen langen Zeitraum über die Maßen belastet wird. Zu den Herausforderungen für die SLK-Kliniken gehören auch die notwendige Verschiebung von Eingriffen, die Umwidmung von Stationen, fachfremdes Arbeiten und unzählige Überstunden.
Angesichts des immer noch dynamischen Infektionsgeschehens in Heilbronn-Franken wird die Anzahl der stationären Covid-Patienten wohl in den nächsten Wochen nicht sinken. Hinzu kommt die unsichere Lage angesichts der Omikron-Variante. Manne Lucha sagt: „Wir müssen am Impfen dranbleiben. Nur so haben wir einen Einfluss auf eine sich anbahnende fünfte Welle. Somit können wir verhindern, dass die Menschen in den Krankenhäusern noch einmal aushalten müssen, was sie in der jetzigen vierten Welle erleben.“