Die Fürstlich Castell´sche Bank in Würzburg prophezeit: Für konservative und risikoaverse Anleger wird das Jahr 2022 eine Herausforderung sein. Wer in den kommenden Jahren einen realen Vermögensverlust vermeiden wolle, müsse langfristig umdenken.
Die Privatbank Fürstlich Castell´sche Bank hat ihren Marktausblick 2022 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen: Für vergleichbare Renditen wie in der Vergangenheit müssen Anleger ein deutlich höheres Risiko eingehen und ihren Anlagehorizont verlängern. Mittlerweile sind rund ein Fünftel der weltweiten Rentenmärkte, vor allem in der Eurozone, de facto nicht mehr investierbar. Die Bank sieht die Renaissance „realer Werte” wie Aktien, Immobilien sowie alternative Anlagen wie Private Equity, Venture Capital und Infrastruktur-Investitionen.
Konjunkturell erwarten die Bankexperten, dass sich 2022 die Wachstums- und Inflationsraten wieder beruhigen werden. Die Zentralbanken werden ihre expansive Grundausrichtung mit extrem niedrigen Zinsen und liquiditätsfördernden Maßnahmen nur leicht zurückfahren. Die Realzinsen werden für Anleger negativ bleiben.
Global investieren
Als Schlüsselaufgabe bei der Reallokation von Anlegerportfolien sieht die Fürstlich Castell’sche Bank globales Investieren, zum Beispiel weil die Anleihe- und Aktienrenditen außerhalb der Eurozone höher sind. Dies gilt etwa für global aufgestellte Technologie- und Gesundheitsunternehmen in den USA oder für Banken in Ländern außerhalb Europas. Auch das BIP-Wachstum fällt in anderen Weltregionen, etwa in Asien, höher aus als in Europa und Deutschland.
Globales Investieren bedingt auch ein aktives Währungsmanagement: Die Experten präferieren gezielte Investitionen in den chinesischen Renminbi und den US-Dollar. Sie erwarten mittel- bis langfristig eine Aufwertung dieser Währungen gegenüber dem Euro, heißt es.
In mittel- und langfristiger Perspektive sieht der Marktausblick zwei Themen, die die Kapitalmärkte grundlegend verändern werden:
- Blockchain und (digitale) Krypto-Anlagen: Dabei geht es nicht nur um Bitcoin und andere Kryptowährungen, sondern um strukturelle Investments in diesen neu entstehenden Markt, der viele Industriezweige im kommenden Jahrzehnt fundamental verändern wird.
- ESG-Anlagen, insbesondere Klimalösungen wie Klimatechnologie und naturbasierte CO2-Lösungen (“Carbon Credits”), die der Natur einen „Wert“ geben. Dabei gilt es, sowohl den CO2– Ausstoß industrieweit zu reduzieren als auch Natur im Sinne einer nachhaltigen Biodiversität zu schützen.
Der Generalbevollmächtigte Christian Hille sagt: “Wir glauben, dass diese Zukunftsthemen tiefgreifende wirtschaftliche Auswirkungen haben werden und vor allem den Klimawandel positiv beeinflussen können. Unsere Investoren können dabei in ihren Portfolios positiv von diesen Entwicklungen profitieren.”