Mediziner aus dem Main-Tauber-Kreis ausgezeichnet

Florian Kleefeldt forscht an der Vorbeugung von Gefäßverkalkung. Dafür hat er ein Stipendium bekommen. Foto: Anett Diker/Universität Würzburg

Der in Niederstetten geborene Mediziner Florian Kleefeldt hat ein Graduiertenstipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung erhalten. Erst im letzten Jahr hatte er für seine Doktorarbeit den Promotionspreis der Anatomischen Gesellschaft bekommen. Insgesamt drei solche Stipendien vergibt die Novartis-Stiftung jedes Jahr bundesweit.

Wie lässt sich die altersbedingte Gefäßverkalkung bremsen? Das erforscht der Mediziner Florian Kleefeldt, wie die  Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in einer Pressemeldung mitteilt. Für seine Arbeit habe er jetzt erneut eine Auszeichnung bekommen: Kleefeldt, der in Niederstetten im Main-Tauber-Kreis aufgewachsen ist und an der Uni Würzburg Medizin studiert hat, beschäftige sich mit der Alterung von Blutgefäßen und den Vorgängen, die zur Bildung der Plaques führen, welche Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen können. Er ist am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Julius-Maximilians-Universität im Team von Professor Süleyman Ergün tätig. Bei seinen Forschungen kam heraus, dass das Protein CEACAM1 mit dem Altern der Blutgefäße in Zusammenhang steht. Je älter ein Mensch sei, desto mehr von diesem Protein stecke in seinen Gefäßen. Der 30-Jährige zeigte in seiner Doktorarbeit, dass CEACAM1 die Gefäßwände durchlässiger macht. Außerdem lasse es narbenartige Kollagen-Ablagerungen entstehen, die der Ausgangspunkt für Plaques sind.

An der JMU fließt das Geld in ein neues Projekt. Kleefeldt will dabei klären, ob das Protein CEACAM1 nicht nur für die Plaquebildung eine Rolle spielt, sondern ob es sich darüber hinaus auch als Zielstruktur für die Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall eignet. „Wir suchen nach Möglichkeiten, im alternden Blutgefäßsystem das Wachstum der Plaques zu bremsen. Gelingen könnte das mit Wirkstoffen, die das Protein CEACAM1 hemmen. Je langsamer die Plaques wachsen, desto kleiner wird das Risiko, dass sie aufreißen und sich die lebensgefährlichen Gerinnsel bilden“, sagt Kleefeldt.

Das Protein CEACAM1 spiele auch bei Krebserkrankungen der Haut, des Dickdarms, der Lunge und anderer Organe eine Rolle: Dort komme es in metastasierenden Tumoren wesentlich häufiger vor als in örtlich begrenzen Tumoren. Und es sorge dafür, dass metastasierte Tumorzellen auf ihrem Weg durch den Körper besser überleben.

Wie das möglich ist, möchte Kleefeldts Team in einem neuen Projekt klären. „Wir wollen auch prüfen, ob sich CEACAM1 als therapeutisches Ziel zur Prävention und Behandlung metastasierender Tumoren eignet“, sagt der Mediziner. Zur Finanzierung dieses Projekts bittet die Würzburger Stiftung „Forschung hilft“ die Bevölkerung um Spenden. Die Stiftung fördert die Krebsforschung an der JMU. Sie stuft Kleefeldts Projektidee als herausragend und vielversprechend ein.