Mit Qualifizierung und Wissenstransfer gegen Folgen der Corona-Krise

Das Bündnis für Transformation schnürt drei Arbeitspakete für Unternehmen und Beschäftigte. Qualifizierung und Wissenstransfer sollen die Folgen der Corona-Krise abmildern.

Die Corona-Krise beschleunigt den Strukturwandel in der Metall- und Elektroindustrie. Dieser wachsenden Herausforderung stellt sich das Bündnis für Transformation in der Region Heilbronn-Franken. Das im Frühjahr auf Anregung der Bürgerinitiative Pro Region Heilbronn-Franken e. V. neu gegründete Bündnis will den Unternehmen und Beschäftigten in der aktuellen Krisensituation mit konkreten Projekten unter die Arme greifen. Darauf verständigten sich die Bündnispartner kürzlich in einer Videokonferenz. Koordiniert wird die Arbeit des Bündnisses von Steffen Hertwig, Oberbürgermeister der Stadt Neckarsulm.

Mit drei Arbeitspaketen will das Bündnis vor allem kleineren und mittleren Unternehmen helfen, die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen und den Strukturwandel zu gestalten. Dabei geht es um die Themen Qualifizierung, Wissenstransfer und berufliche Zukunft.

Das Arbeitspaket „Qualifizierung“ richtet sich an Unternehmen in der Automobil- und Elektrobranche, die vom Strukturwandel besonders betroffen sind. Geplant sind speziell zugeschnittene Qualifizierungsangebote, damit sich auch kleinere Unternehmen und Zulieferer auf Zukunftstechnologien wie zum Beispiel alternative Antriebe besser einstellen können.

Das Arbeitspaket “Wissenstransfer“ soll einen Überblick bieten, welche Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten Unternehmen wie Beschäftigte nutzen können, um sich auf die Veränderungen in der Gesellschaft und der Arbeitswelt vorzubereiten. Firmen und Mitarbeiter erhalten Informationen zu Akteuren wie Arbeitsagenturen, Gewerkschaften und Wirtschaftsfördergesellschaften und können deren Fachwissen für ihre jeweils spezifischen Aufgaben und Herausforderungen nutzen. Um den entsprechenden Wissenstransfer zu ermöglichen, will das Bündnis Experten und Firmen in Webinaren zusammenbringen. Von diesem Informationspaket sollen auch Kommunen profitieren. Sie haben in der Regel einen direkten Draht zu den ortsansässigen Unternehmen und können den Wissenstransfer so gezielt lenken.

Auch Fachkräfte und Unternehmen sollen passgenau zueinander finden. Dieses Ziel verfolgt das dritte Arbeitspaket „Berufliche Zukunft“. Eine virtuelle Bewerbermesse soll den Unternehmen dabei helfen, neue Fachkräfte zu gewinnen. Andererseits können sich Unternehmen interessierten Bewerbern vorstellen. Dieses Instrument könnte auch dem Ausbildungsmarkt, der derzeit stark unter der Corona-Krise leidet, dringend benötigte neue Impulse verleihen.

Um weitere Arbeitspakete zu schnüren, will das Bündnis für Transformation künftig verstärkt externen Expertenrat einholen. Dabei soll es zunächst um die Themenbereiche Banken und Finanzierung sowie Innovation gehen.

Das Bündnis für Transformation hat seine Handlungsfelder sowie Arbeitsweise und Struktur in einem gemeinsamen Positionspapier festgelegt, das im März unterzeichnet wurde. Zu den Bündnispartnern gehören die IG Metall, die Agentur für Arbeit, der Arbeitgeberverband Südwestmetall, die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF), die Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH (WFG), die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken und die Bürgerinitiative Pro Region. Die Rolle des Koordinators hat Oberbürgermeister Steffen Hertwig übernommen. Stellvertretender Koordinator ist Dr. Rudolf Luz, Funktionsbereichsleiter Betriebspolitik beim Vorstand der IG Metall und stellvertretender Vorsitzender von Pro Region.

Quelle: Bündnis für Transformation