Die Krankenhauslandschaft in Heilbronn-Franken konzentriert sich vermehrt auf die größeren Städte. Eine gute medizinische Betreuung ist in der Region gewährleistet. Allerdings müssen Patienten aus dem ländlichen Raum längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.
Die medizinische Versorgung im Stadt- und Landkreis Heilbronn lässt kaum Wünsche offen. Erste Anlaufstelle sind die Häuser der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH. Im Klinikum am Gesundbrunnen werden sehr umfassende Gesundheitsdienstleistungen erbracht. Derzeit wird dort fleißig gebaut. Realisiert werden unter anderem ein neuer Haupteingang und ein Wirtschaftshof. Zum SLK-Verbund zählt auch das Klinikum am Plattenwald in Bad Friedrichshall: Gefäßchirurgie steht im Fokus, aber auch Bereiche wie Intensivmedizin und Innere Medizin werden abgedeckt. Die Geriatrische Rehaklinik in Brackenheim und die Lungenklinik in Löwenstein erweitern das Angebot der SLK-Gruppe im Heilbronner Land. Für die wohnortnahe Versorgung werden neue Gesundheitszentren in Brackenheim und Möckmühl vorangetrieben.
Für Reha-Maßnahmen nach Operationen werden die Patienten nach Bad Rappenau weitergeleitet. Ob Rosentritt-Klinik, Salinen-Klinik, Sophie-Luisen-Klinik, Vulpius-Klinik, MediClin Kraichgau-Klinik oder der Ayurveda-Garden im Sanatorium: Die Kurstadt Bad Rappenau verfügt über sechs Reha-Klinken, ein orthopädisches Fachkrankenhaus sowie ein Therapiezentrum mit modernen Anwendungsmöglichkeiten und interdisziplinären Behandlungsoptionen.
Der geistigen Gesundheit widmen sich die Fachärzte im Klinikum am Weissenhof: dem Zentrum für Psychiatrie (ZfP) in Weinsberg. Es bietet Beratungsdienstleistungen und medizinische Betreuungsangebote in den Bereichen Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik. Großen Zuspruch erfährt auch das Angebot der Psychiatrischen Tagesklinik in Heilbronn.
Für Patienten mit privater Krankenversicherung ist das medizinische Angebot in der Heilbronner Ecke breit gefächert: So widmet sich das Expertenteam der Klinik am Rathenauplatz in den medizinischen Bereichen Chirurgie, Orthopädie und Gefäßchirurgie hauptsächlich Privatpatienten. Seit 2019 ist die Klinik am Rathenauplatz auch als Venen-Kompetenz-Zentrum zertifiziert.
Kurstadt im Taubertal
Es gibt kaum ein körperliches oder seelisches Leiden, dass nicht in Bad Mergentheim behandelt werden kann. Das Angebot der Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim gGmbH umfasst beispielsweise 13 medizinische Fachkliniken und zwölf Kompetenzzentren. Aber ebenso das medizinische Dienstleistungsspektrum der Kliniken Dr. Vötisch GmbH, der Hufeland Klinik, der Diabetes Klinik GmbH & Co. KG oder des Psychotherapeutischen Zentrums in der Kitzberg-Klinik untermauern den Status von Bad Mergentheim als Kurstadt Nummer eins im Taubertal.
Aber auch in den anderen Städten im Main-Tauber-Kreis können sich Patienten mit ihren Fragen vertrauensvoll an kompetente Mediziner wenden wie zum Beispiel im Krankenhaus in Tauberbischofsheim. Es wird von den Barmherzigen Brüdern Trier betrieben und von der Gesundheitsholding Tauberfranken gGmbH gemanagt. Obwohl es im kleinstädtischen Raum angesiedelt ist, zählt das Tauberbischofsheimer Krankenhaus laut einer Studie der Franfurter Allgemeinen Zeitung zu den „Top-25-Prozent“ aller Kliniken in Deutschland.
In Wertheim steht Patienten die Rotkreuzklinik als Anlaufstelle zur Verfügung. Sie bietet als Klinik der Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz neben der Grundversorgung auch eine 24-Stunden-Notfallversorgung mit moderner Ausstattung.
Zentrale Anlaufstelle
Die Schließung des Krankenhauses Künzelsau ist noch nicht lange her. Bei schwerwiegenden und akuten Gesundheitsproblemen dient jetzt das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen als zentrale Anlaufstelle. Die Grundversorgung der Bürger bleibt natürlich gewährleistet. Auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses in Künzelsau hat sich inzwischen das Ärzte- und Gesundheitszentrum mediKÜN niedergelassen. Ebenfalls ein willkommenes Angebot in Künzelsau ist die Tagesklink für Allgemeinpsychiatrie, die vom Klinikum am Weissenhof betrieben wird.
Krankenhausfusion
Das Krankenhaus in Gaildorf ist längst Geschichte. Als medizinische Anlaufstelle dient den Bürgern im Limpurger Land seit 2016 das Ärztehaus in der Stadtmitte. In der zweiten Etage steht sogar ein komplett ausgestatteter OP-Raum zur Verfügung.
Während Gaildorf über kein eigenes Krankenhaus mehr verfügt, sieht das im benachbarten Schwäbisch Hall anders aus. Das Leistungsspektrum der Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH spart kaum einen medizinischen Bereich aus. Im vergangenen Jahr fusionierte das „Haller Diak“ mit der Diakonie Neuendettelsau zu „Diakoneo“.
Mit einer Tagesklinik des Klinikums am Weissenhof im Bahnhofsquartier sieht sich die Stadt Schwäbisch Hall auch bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen gut aufgestellt.
Für die ambulante Versorgung steht unter anderem auch das Facharzt-Zentrum „QmediKo“ im Kocherquartier als Anlaufstelle zur Verfügung. Neben Schwäbisch Hall will mit Crailsheim auch die zweitgrößte Stadt im Landkreis Schwäbisch Hall die medizinische Grundversorgung gewährleisten. Das Klinikum Crailsheim arbeitet deshalb in einer kooperativen Partnerschaft mit dem Diak in Schwäbisch Hall zusammen.
Durch die Zusammenarbeit der Kliniken Schwäbisch Hall und Crailsheim mit der Klinik in Neuendettelsau im Landkreis Ansbach soll eine landkreisübergreifende Krankenhauslandschaft gefördert werden, um die Versorgung von Patienten im ländlichen Raum zu verbessern.
Andreas Scholz