Auf dem Weg in die digitale Zukunft hat sich die Stadt Öhringen Verstärkung geholt: Christian Deibert ist seit Januar der erste städtische Digitalisierungsbeauftragte. Er verstärkt das Öhringer Digitalisierungsteam.
Christian Deibert ist studierter Verwaltungsbeamter. Der 28-Jährige war zuvor Digitalisierungsbeauftragter in Filderstadt. Bis Juni 2020 arbeitete er als stellvertretender Hauptamtsleiter in der Gemeinde Dußlingen. Aktuell absolviert Deibert einen MBA in Digital Transformation an der Fachhochschule des BFI Wien.
In der Verwaltung bedeutet Digitalisierung vor allem, dass Dienstleistungen unkompliziert online vom Sofa aus erledigt werden können. „Die Bürger können so schnell und unabhängig von Öffnungszeiten Baugenehmigungen, Elterngeld oder Geburtsurkunden anfordern“, erklärt Deibert.
Spätestens in der Pandemie ist die Digitalisierung enorm vorangetrieben worden. Das betonte der Öhringer Oberbürgermeister Thilo Michler: „Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch die öffentliche Verwaltung ist von diesem Wandel betroffen. Ich freue mich sehr, Herrn Deibert diese wichtige Aufgabe anzuvertrauen. Die Verwaltung soll zukünftig noch einfacher zu den Bürgern nach Hause kommen.“
Maßnahmenkatalog des Digitalisierungsteams
Bereits seit 2020 gibt es im Öhringer Rathaus ein neunköpfiges Digitalisierungsteam, das erste digitale Vereinfachungen eingeführt hat. 2021 hat das Öhringer Einwohnermeldeamt die Online-Terminvergabe eingeführt, die sehr gut angenommen wurde. Auch die Bauplatzvergabe läuft digital, Gemeinderatsunterlagen stehen auf der städtischen Homepage im Ratsinformationssystem bereit. Tickets für das Freibad oder die KULTURa können Interessierte ebenfalls online kaufen.
Auch die digitale Erfassung der Wasserzählerstände via Homepage oder QR-Code nutzen mittlerweile rund 64 Prozent der Haushalte. Bei der Rekrutierung von Fachkräften steht ein Online-Bewerberportal zur Verfügung. Und in diesem Jahr soll die Stadt eine frische Homepage bekommen. Das Digitalisierungsteam hat Christian Deibert einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, der nun unter seiner Koordination umgesetzt und fortgeschrieben wird.
Andocken an Online-Plattform service-bw
Öhringens neuer Digitalisierungsbeauftragter steht also vor einem großen Berg an Aufgaben – und unter Zeitdruck. Als Grundlage der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland dient das Onlinezugangsgesetz (OZG). Es verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, alle 575 Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 online anzubieten.
In Baden-Württemberg dient den Kommunen die landeseigene E-Government-Plattform service-bw als Grundlage für die Umsetzung. Laut Landesregierung nutzen rund 900 der 1136 Landkreise, Städte und Gemeinden im Land bereits service-bw. Knapp 680.000 Bürger haben dort ein Nutzerkonto. Öhringen soll so schnell wie möglich an die Plattform angedockt werden.