Pünktlich, voll motiviert und eine echte Hilfe

Sechs Wochen lang erhielt das Vermessungs- und Flurneuordnungsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis Unterstützung durch einen Praktikanten aus Afghanistan. Der 24-jährige Ali Muhammadi wurde als Vermessungsgehilfe eingesetzt.

Im Bereich Vermessung wurde ihm gezeigt, wie die gewonnenen Vermessungsdaten praktische Verwendung finden. Zum Abschluss seines Praktikums stellte er sich jetzt Landrat Reinhard Frank vor.

Bei Vermessungsarbeiten an unterschiedlichen Orten im Main-Tauber-Kreis half Ali Muhammadi in den vergangenen Wochen zum Beispiel mit, Grenzpunkte zu setzen und zu bestimmen, Gebäudeaufnahmen durchzuführen und Vermessungspunkte in dem Ko-ordinatensystem ETRS89/UTM zu bestimmen. Schnell konnte er mit den Vermessungsgeräten umgehen, zumal er in seinem Heimatland bisher als Computer-Fachmann tätig war. „Er war uns nach kurzer Zeit eine echte Hilfe, kam jeden Tag pünktlich um 7.15 Uhr zur Arbeit und war voll motiviert. Wir waren froh ihn zu haben“, berichtete der Ausbildungsbeauftragte des Vermessungs- und Flurneuordnungsamtes, Helmut Wutz. Aufgrund der äußerst positiven Erfahrungen werde das Amt nach Möglichkeit gerne auch weiteren Flüchtlingen einen Einblick ins Arbeitsleben in Deutschland ermöglichen. Das Praktikum hatten die Arbeitsagentur Tauberbischofsheim sowie das Berufsfortbildungszentrum mit dem Personalamt der Kreisverwaltung vereinbart.

Landrat Reinhard Frank zeigte sich erfreut über die Möglichkeit zum Praktikum: „Wir brauchen in Deutschland und im Main-Tauber-Kreis dringend tüchtige junge Menschen. In vielen klassischen Handwerksberufen können freie Ausbildungsstellen häufig nicht mehr besetzt werden“, sagte er. Dies sei eine Folge der demografischen Entwicklung und des Trends, dass viele junge Leute in städtische Regionen wegziehen.

Ali Muhammadi lebt seit sieben Monaten in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge auf dem Laurentiusberg in Tauberbischofsheim. Zuvor war er rund eineinhalb Monate in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Karlsruhe untergebracht. Nach der kurzen Zeit in Deutschland spricht und versteht er die deutsche Sprache bereits recht gut. Englisch beherrscht er fließend, so dass die Verständigung bei der Arbeit problemlos möglich war. Nun hofft er, in seinem laufenden Asylverfahren bald einen positiven Bescheid zu erhalten.