„Schön, wenn es etwas enger zugeht“

Als Bürgermeister hat man viel zu tun. Und gerade in einer kleinen Stadt ist der Schultes für so ziemlich alles verantwortlich. Da ist eine Veranstaltung wie der Regionaltag eine willkommene Abwechslung zu Hundefäkalien und Kläranlagen, wie Thomas Schreglmann weiß.

Herr Schreglmann, am 18. Juni findet in Külsheim der 20. Regionaltag der Bürgerinitiative pro Region statt. Welche Bedeutung hat diese Veranstaltung für die knapp 5200-Einwohner-Stadt?

Schreglmann: Es ist eine große Ehre, dieses Jahr Gastgeber sein zu dürfen. Schließlich sind wir eine relativ kleine Stadt und für uns ist die Austragung des Regionaltages eine Premiere. Wir freuen uns auf die Veranstaltung.

Warum hat sich Külsheim als Austragungsort des Regionaltages beworben? Und wann und von wem haben Sie schließlich erfahren, dass er dieses Jahr in „Ihrer“ Stadt begangen wird?

Schreglmann: 2017 ist der 725. Jahrestag der Stadtrechtsverleihung von Külsheim. Deshalb hat aus unserer Sicht dieser Anlass gepasst, den Regionaltag diesmal bei uns zu feiern. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir uns bereits 2013 dafür beworben haben. Die Zusage kam letzten Endes von Ralph Wachter von der pro Region etwa ein halbes Jahr später.

Wie war Ihre Reaktion darauf?

Schreglmann: Wir haben uns natürlich riesig gefreut – auch deshalb, weil der Regionaltag mit dem Stadtjubiläum zusammenfällt. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass pro Region vielleicht etwas skeptisch war, ob Külsheim diese Großveranstaltung stemmen kann. Aber dank unseres jährlich stattfindenden Großen Marktes haben wir ja Erfahrung mit Festen dieser Art.

Wie bereitet sich Külsheim auf den Regionaltag vor?

Schreglmann: Hier ist die Stadtverwaltung gefragt. Wir haben ein kleines Team bestehend aus Tourismusmitarbeitern, Vorzimmerdame, Hausmeister, Stadtwerke und Bauamt. Darüber hinaus unterstützen uns unsere Vereine und Institutionen, beispielsweise bei den Getränke- und Essensständen. Mit der Organisation haben wir bereits vor einem Jahr angefangen.

Welche Aufgaben kommen dabei Ihnen als Bürgermeister zu?

Schreglmann: Ich kümmere mich um die Gäste aus unseren beiden Partnerstädten in Frankreich und Ungarn.

Und das ist alles?

Schreglmann: (lacht) Nein, ich habe auch noch andere Aufgaben. Eigentlich habe ich sogar permanent Termine, so wie kürzlich erst mit der Feuerwehr und der Polizei. In einer kleinen Kommune weiß der Bürgermeister über so gut wie alles Bescheid und ist auch für fast alles verantwortlich. Aber es macht ja auch Spaß, sich nicht immer nur um Hundefäkalien und Kläranlagen kümmern zu müssen.

Wie sind die Bürger darüber informiert worden, dass in ihrer (Wahl-)Heimatstadt demnächst eine Veranstaltung stattfinden wird, die für die gesamte Region eine zentrale Rolle spielt?

Schreglmann: Wir haben es zum einen über die Presse kundgetan, als der Zuschlag kam. Außerdem stand es in unserem Amtsblatt. Es gibt Plakate und pro Region verschickt auch Flyer in ganz Heilbronn-Franken. Es wurden immerhin 40.000 Stück für die Haushalte – auch die bayerischen – gedruckt.

Gab es dazu – positive wie negative – Äußerungen von den Einwohnern?

Schreglmann: Es gab ausschließlich positive Rückmeldungen. Der ein oder andere ist schon gespannt, ob der Regionaltag nicht möglicherweise eine Nummer zu groß für Külsheim ist. Aber wir haben ein reges Vereinsleben und eine engagierte Bevölkerung. Gefühlt ist der Regionaltag für uns wie der Große Markt, der ja jedes Jahr gefeiert wird und bei dem wir bereits Routine haben.

Waren Sie selbst bereits Gast auf einem der 19 bisherigen Regionaltage? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Schreglmann: Ich war in Wertheim und auch in Öhringen zu Gast. Überrascht hat mich, wie vielfältig die Region ist. Jede Stadt ist anders und an bestimmte Gegebenheiten gebunden.

Haben Sie Erwartungen an den Regionaltag „vor der eigenen Haustür“?

Schreglmann: Ich hoffe, dass sich Külsheim gut präsentiert – aber das weiß ich eigentlich. Die Besucher sollen auch nach dem 18. Juni wiederkommen. Denn wir bieten eine schöne Landschaft, abwechslungsreiche Radwege und tolle Besen.

Worauf freuen Sie sich, bezogen auf das Programm, denn am meisten?

Schreglmann: Ich freue mich auf die Vielfalt der Stände, auf das Programm auf der Hauptbühne und vor allem auf die Würth Big Band. Es wird allerdings eine Herausforderung, die Stände einzuplanen, weil die Altstadt nicht so luftig ist. Andererseits ist es doch schön, wenn es etwas enger zugeht. (schmunzelt)

Interview: Olga Lechmann