Schwitzen bei Eiseskälte

Besonders jetzt im Winter ist die Sauna ein wahrer Wohlfühlort. Doch man entspannt sich nicht nur im beliebten Schwitzbad, auch für die Gesundheit wird einiges getan. Antonia Schnell ist seit zwölf Jahren Saunameisterin und beantwortet wichtige Fragen rund ums Saunieren.

Frau Schnell, das Schwitzbad hat Tradition. Welche Schritte sind unentbehrlich für ein gesundes Schwitzen?

Schnell: Um ein gesundes Schwitzen zu erreichen, sollte man die Schwitzphase (acht bis zwölf Minuten), die Abkühl- und die Ruhephase unbedingt einhalten.

Gibt es Regeln, die Sauna-Neulinge beachten müssen?

Schnell: Die Sauna ist ein Ort der Ruhe und Entspannung und kein Ort für Leistungswettbewerbe. Außerdem ist es eine textilfreie Zone. Wichtig ist, dass man ausreichend Saunatücher dabei hat. Zu beachten ist auch, genügend zu trinken und nicht mit vollem oder leerem Magen zu saunieren. Man sollte nicht gestresst in die Sauna gehen.

Saunieren ist besonders im Winter beliebt. Was schätzen die Besucher besonders in der Sauna im RappSoDie?

Schnell: Unsere Gäste genießen die ruhige und entspannte Atmosphäre. Außerdem schätzen sie kompetente, freundliche und gut geschulte Saunamitarbeiter. Die liebevoll gestalteten und vielseitigen Aufgüsse und Zeremonien sind für unsere Besucher immer ein Highlight.

Welche Auswirkungen hat ein Saunagang auf Körper, Haut und Geist?

Schnell: Saunieren bedeutet Entspannung und Erholung für Körper und Geist: Stressfaktoren können besser verarbeitet werden, die Gefäße werden trainiert. Ebenso wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Daneben ist die Reinigung der Haut eine wichtige Auswirkung des Saunierens. Besonders deshalb ist das Saunieren bei Neurodermitis, Akne und Schuppenflechte sehr empfehlenswert.

Aufgüsse sind in deutschen Saunen beliebt. Was sind die einzelnen Schritte dabei und wofür sind sie gut?

Schnell: Die meisten Saunagäste schätzen den Aufguss als Höhepunkt der Wärmewirkung: Der Saunameister stellt sich und den Aufguss vor, geht dabei auf Rundenanzahl, Dauer, Duft und Wirkung näher ein. Durch langsames Aufgießen mit der Kelle auf die heißen Steine verdampft das Aufgusswasser und kurzzeitig erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in der Sauna. Der Saunameister wedelt mit einem sogenannten Wacheltuch, um den Wasserdampf in der Sauna zu verteilen. Dadurch entsteht ein Hitzereiz, da der Wasserdampf auf der Haut kondensiert. Die eigentliche Aufgusszeremonie dauert etwa acht bis zehn Minuten, verteilt auf zwei oder drei Runden.

Wie wirkt sich ein Aufguss auf den Körper aus?

Schnell: Die Wärme des Dampfstoßes wird hierdurch noch intensiver wahrgenommen, denn die Luftbewegung reißt die gewöhnlich über der menschlichen Haut ruhende Luft- oder Haftschicht fort. Die Düfte haben verschiedene Wirkungen auf die Psyche, etwa entspannend, anregend oder erfrischend.

Welche besonderen Aufgüsse gibt es hier zum Thema Winter?

Schnell: Aufgüsse werden extra für das Thema Winter kreiert. Beispielsweise Winterabend, Kaminfeuer oder Weihnachtbäckerei. Hierfür verwenden wir Düfte wie Zimt, Rosskastanie, Orange, Finnischer Winter oder Tanne.

Interview: Annika Wieland