Selbstbewusst in die Zukunft

Es steht außer Frage: Für Unternehmen ist es heute unverzichtbar, eine starke Marke zu sein. Wer in den Köpfen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern nicht präsent ist, hat es auf Dauer schwer am Markt. Die Heilbronner Versorgungs GmbH feilt deswegen derzeit an einem neuen Markenprofil. Wir haben nachgefragt, wie dieses in Zukunft aussehen soll.

Eine Marke zu einer starken Marke zu machen, ist keine einfache Aufgabe. Sei einzigartig. Sei unverzichtbar. Sei begehrenswert. All das sind gut gemeinte Ratschläge, die Marketingprofis im Markenbildungsprozess mit auf den Weg geben. Was aber tun, wenn das Produkt, das man anbietet, in den Köpfen der Menschen scheinbar selbstverständlich ist? Einfach immer da. Alles andere wäre inakzeptabel. Was tun, wenn dieses Produkt scheinbar keine Emotionen weckt – außer Ärger, wenn es plötzlich nicht mehr verfügbar ist?

Mit genau dieser Situation sieht sich die Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG) konfrontiert. Denn ihre Dienstleistungen sind – wenn wir mal ehrlich sind – für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir erwarten förmlich, dass, wenn wir den Hahn aufdrehen, warmes Wasser kommt, dass die Heizung im Winter problemlos funktioniert oder die Klospülung keine Zicken macht. „Wir fallen immer nur dann auf, wenn es ein Problem gibt – was zum Glück selten der Fall ist“, sagt HVG-Geschäftsführer Frank Schupp lachend. Zwar komme man täglich mit den Produkten und Dienstleistungen des Versorgers in Kontakt, aber dieser tägliche Konsum sei keine Garantie dafür, als starke Marke wahrgenommen zu werden. Im Gegenteil. „Diese Selbstverständlichkeit ist unser größtes Problem.“ Ein Teufelskreis.

Genau das möchte das Unternehmen jetzt ändern. „Wir wollen unseren Kunden zeigen, wie verlässlich wir sind“, betont Schupp. Man wolle in den Köpfen der Menschen stärker präsent sein – als Partner, der für Verbundenheit, Know-how, Qualität, Menschlichkeit und Fairness stehe. In der Region, für die Region – so die Devise.

Den Aufbruch der Stadt nutzen

Dass dieser Zeitpunkt passend gewählt ist, steht für den sympathischen Geschäftsführer außer Frage. Heilbronn ist im Aufbruch. Viel passiert in der Käthchenstadt. Diese Phase der Veränderung lässt sich nutzen, die Welle gut mitreiten – auch für die HVG. „In der Vergangenheit wurden wir immer sehr brav, unaufgeregt und bodenständig wahrgenommen.“ Das passe inhaltlich zwar zum Unternehmen, wäre aber auf dem hart umkämpften Versorger- und Arbeitsmarkt kein Vorteil. „Umfragen haben gezeigt, dass andere Versorger auf dem Markt aktiver wahrgenommen werden als wir.“

Genau hier gilt es anzusetzen. Ein ganz wesentlicher Aspekt bei diesem Markenbildungsprozess seien die HVG-Mitarbeiter. „Wer, wenn nicht sie, könnte ein besserer und authentischer Werbeträger für uns sein?“, so der Energieexperte. Denn für ihn steht es außer Frage: „Unsere Mitarbeiter – sie sind die HVG.“ Darüber hinaus wolle man selbstbewusst ins Rennen gehen. „Wir stehen für Qualität. Wir übernehmen Verantwortung. Wir sind fair. Was wir nicht sind: billig. Das wollen wir nach außen tragen.“

Lydia-Kathrin Hilpert