Boxen verbessert die Fitness und sorgt für einen freien Kopf. Diese Erfahrung machen Jugendliche im Rahmen des Projekts „Connected“ in der Kickbox Akademie Heilbronn. Doch die Intention des Kurses geht über den sportlichen Aspekt hinaus.
„Es gibt viele soziale Projekte. Oft sind diese aber an ganz konkrete Ziele gebunden. Wir wollten hingegen, dass die Jugendlichen ihre Ziele selbst bestimmen können. Dadurch werden sie gestärkt“, erläutert Joe Stirn von Dialog A. Der Pädagoge hat „Connected“ gemeinsam mit dem Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Heilbronn konzipiert. AWO-Sozialarbeiter Lasse Wichmann koordiniert das Programm.
Das pädagogisch begleitete Boxtraining vermittelt Grundlegendes wie Motivation, Disziplin und Selbstorganisation. Zusammen mit den Trainern Vedran Krco und Marius Hornbach powern sich die Jungen und Mädchen jede Woche anderthalb Stunden lang aus. Hin und wieder stößt Stirn zum Training dazu. Der 33-Jährige betreibt seit 15 Jahren Kampfsport. Über die Trainingseinheiten hinaus werden die Teilnehmer per Smartphone betreut und beim Erreichen ihrer Ziele unterstützt. Das könne vieles sein: abnehmen, fitter werden. Aber auch Konflikte lösen – gewaltfrei versteht sich. Bei Bedarf vermittelt Wichmann die Jugendlichen an bestehende Hilfestrukturen, die weitere Unterstützung bieten. Im November findet zudem ein persönlichkeitsstärkendes Wochenende im Quartierszentrum in Heilbronn-Böckingen statt, welches die AWO gemeinsam mit der Diakonie betreibt.
Spender und Förderer wie die Bürgerstiftung Heilbronn, der Verein Menschen in Not der Heilbronner Stimme und der Rotary Club Heilbronn Unterland unterstützen das Angebot, so dass die Teilnahme für die 13- bis 21-Jährigen kostenlos ist. Wichtig ist den Projektverantwortlichen, dass die Gruppe nicht homogen ist, sondern junge Leute mit unterschiedlichen Hintergründen dabei sind. „Es ist ein Projekt, bei dem man sich auf Augenhöhe begegnet, gemeinsam an seinen Zielen arbeitet und gemeinsam daran wächst“, sagt Stirn. „Connected“ ist zunächst bis Dezember aktiv. Danach warten die Organisatoren die Rückmeldungen der jungen Menschen und Kooperationspartner ab. „Wenn das Projekt gut angenommen wird und wir zusätzliche Förderer finden, geht es weiter“, hofft Stirn.
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