Im Main-Tauber-Kreis wurden insgesamt sieben Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut – ein Schritt dahin, den ÖPNV barrierefrei zu gestalten. Dieses Ziel ist sowohl im Nahverkehrsplan des Landkreises als auch im ÖPNV-Gesetz festgelegt.
„Die Maßnahmen werden im Rahmen des Förderprogramms ÖPNV nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) des Landes Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Die darüber hinausgehenden Kosten tragen je zur Hälfte der Landkreis und die teilnehmenden Kommunen“, erklärt Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Der Kreistag hat am 18. Juli 2020 beschlossen, dass der Landkreis am Förderprogramm zum Ausbau von Haltestellen an Kreisstraßen teilnimmt. Nun folgt Zug um Zug die Umsetzung des Beschlusses.
Alle ausgebauten Haltestellen verfügen nun über einen abgerundeten Bordstein, das sogenannte Kasseler Bord, der es den Bussen ermöglicht, dicht heranzufahren, so dass dadurch, wie es die Stadt mitteilt, der Ein- und Ausstieg weitgehend ohne Zwischenraum und ohne größere Stufe gelingt. Darüber hinaus gebe es nun auch mehr Platz für die Fahrgäste, was besonders für Menschen mit Gehhilfen, Kinderwagen oder Rollstühlen wichtig ist.
In der Stadt Freudenberg bestanden im Ortsteil Boxtal zwei Busbuchten. Um ein dichtes Heranfahren der Busse zu ermöglichen, mussten die Busbuchten rückgebaut und die Haltestellen an den Fahrbahnrand gelegt werden. Im Ortsteil Ebenheid lagen die Haltestellen bereits am Fahrbahnrand. Hier wurde jeweils auf einer Länge von zwölf Metern Kasseler Bord eingebaut. Auch in Harthausen in der Gemeinde Igersheim waren jeweils bereits Haltestellen am Fahrbahnrand vorhanden. Hier wurde im Rahmen des barrierefreien Ausbaus auch die Fahrbahn eingeengt, um den Verkehr zu beruhigen. In Simmringen, ebenfalls in der Gemeinde Igersheim, musste an der Haltestelle am Fahrbahnrand die Fahrbahn geringfügig angepasst werden, um das Kasseler Bord einbauen zu können.
Zwei weitere Haltestellen wurden in der Stadt Lauda-Königshofen barrierefrei ausgebaut. In Marbach wurde an den Haltestellen am Fahrbahnrand jeweils auf einer Länge von zwölf Metern Kasseler Bord eingebaut. In Beckstein musste die vorhandene Busbucht rückgebaut und die Haltestelle an den Fahrbahnrand gelegt werden. In Weikersheim-Bronn waren zwei Busbuchten und eine Haltestelle am Fahrbahnrand vorhanden. Die Busbuchten konnten erhalten bleiben. Bei allen drei Haltestellen wurde der Randbereich angehoben, und es wurden Kasseler Borde eingebaut.
Die nun vorgenommenen Baumaßnahmen mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 406.000 Euro hat der Kreistag an die Firma Anton Bokmeier (Harthausen, Simmringen und Bronn) sowie die Firma Benninger (Boxtal, Ebenheid, Beckstein und Marbach) vergeben. Bereits im Sommer 2020 wurden die Bushaltestellen in Dietenhan und Kembach im Zuge der Fahrbahndeckenerneuerungen in den Ortsdurchfahrten von der Firma Trend Bau barrierefrei ausgebaut.