Künstliche Intelligenz soll in Heilbronn künftig beim Finden freier Parkplätze helfen. Stadt und Fraunhofer arbeiten gemeinsam an einem Pilotprojekt mit KI-Lösung.
Einen freien Parkplatz zu finden, kann mitunter Zeit und Nerven kosten. Außerdem: Je länger der Parksuchverkehr dauert, desto schlechter ist das für Umwelt und Klima. Einer Lösung will die Stadt Heilbronn mit dem Datenprojekt „DaMaSt“ (Datenbasiertes Management im Straßenraum) näherkommen. Das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt soll Antworten auf Fragen rund um Mobilität liefern. Im ersten Teilprojekt entwickelt die Stadt Heilbronn gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO eine künstliche Intelligenz, die freie Parkplätze voraussagen können soll.
Bündelung von Daten macht Mobilitätsmanagement nachhaltiger
Die Basis dafür liegt nach Angaben der Stadt Heilbronn in den größtenteils bereits vorhandenen Mobilitäts- und Parkdaten, die im Rahmen des Teilprojekts »Parkko« analysiert werden. Dabei werden Daten aus verschiedensten Bereichen zusammengeführt, auf ihre Qualität und ihren Standard hin geprüft und es wird gezielt festgestellt, welche Datenbestände für ein intelligentes Mobilitätscontrolling geeignet sind. So könnte zukünftig das Verkehrs- und Mobilitätsmanagement nachhaltiger und einfacher gestaltet und ein ganzheitliches Parkraummanagement ermöglicht werden.
KI soll Parkplatzbelegung zielsicher vorhersagen
Im nächsten Schritt soll ein KI-gestützter Algorithmus entwickelt werden, der auf die Daten zurückgreift und so die Parkraumverfügbarkeit im Straßenraum prognostiziert. Dabei spielen Faktoren wie Rückmeldungen von Induktionsschleifen an Straßenkreuzungen, KfZ-Zulassungen, Veranstaltungen und häufig besuchte Orte im Umfeld eine Rolle. Um zu messen, wie präzise die künstliche Intelligenz tatsächlich arbeitet, sollen Sensoren angebracht werden, welche die tatsächliche Belegung der Parkplätze messen.
Projekterfolg würde weitreichende Auswirkungen haben
Wenn sich im Zuge des Projekts zeigt, dass der Algorithmus zuverlässig funktioniert, könnte dies nach Angaben der Stadt weitreichende Auswirkungen auf die Mobilität in Heilbronn haben: So könnte nicht nur der Parksuchverkehr deutlich reduziert werden. Auch der Ausbau von E-Ladeinfrastruktur ließe sich gezielter optimieren und Mikromobilitätsangebote, also beispielsweise E-Scooter, könnten am jeweils optimalen Ort angeboten werden. Auch der Bedarf an kostspieligen Sensoren würde deutlich sinken.
Weiteres Teilprojekt folgt
Ein zweites Teilprojekt der Stadt soll sich auf die Einführung einer Software konzentrieren, die zukünftig eine Vielzahl von Aktivitäten rund um die Erfassung, Optimierung und Verwaltung von städtischen Straßenflächen zusammenfassen soll. Sperr-, Park- und Parkverbotszonen könnten so in Heilbronn individuell nach tatsächlichem Verkehrsaufkommen eingerichtet werden. Beschwerden oder Verkehrsverstößen, beispielsweise im Zusammenhang mit Sharing-Angeboten, ließe sich ebenfalls schneller auf den Grund gehen.
Förderprojekt entsteht als Kooperation
Gefördert wird das Projekt zu 50 Prozent vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg. Die im Projekt erschlossenen Daten werden der landesweiten Mobilitätsdatenplattform „MobiData BW“ unter einer Open-Data-Lizenz zur Verfügung gestellt. Dies biete die Chance, zukünftige Apps, Auskunftssysteme oder andere Mobilitätsinnovationen zu entwickeln und so die Mobilitätswende voranzutreiben.
red.