So weckst du die Personaler-Neugier

Dein Anschreiben und Lebenslauf müssen deinen künftigen Chef überzeugen. Foto: Adobe Stock/Alexander Limbach

Die Schule ist vorbei und jetzt ist endlich Geld verdienen angesagt. Doch erst mal musst du einen Job oder einen Ausbildungsplatz finden. Und der fliegt einem nicht einfach so zu – deine Bewerbung muss überzeugen.

Wir haben ein paar Tipps für dich, wie dein Anschreiben und dein Lebenslauf Personaler neugierig machen.

Das Anschreiben
Vor diesem gerade mal eine DIN-A4-Seite starken Text graut es den allermeisten
Jobsuchenden. Sie sitzen an ihrem Laptop, starren das weiße Blatt an und fragen sich, was sie eigentlich schreiben sollen. Wenn es dir auch so geht, dann helfen dir bestimmt die folgenden Ratschläge.

  • Kurze Sätze sind besser als verschachtelte. Prägnanz ist in deinen Formulierungen sehr wichtig, komm daher gleich auf den Punkt. Verzichte auf Verben im Konjunktiv wie „würde“ oder „könnte“.
  • Genauso tabu wie der Konjunktiv sind passive Satzkonstruktionen. Deshalb solltest du lieber schreiben „Ich habe mir Kenntnisse angeeignet“ statt „Mir wurden Kenntnisse vermittelt“.
  • Du willst das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, von dir überzeugen. Aus diesem Grund solltest du klar und deutlich schildern, welchen Nutzen der Arbeitgeber davon hätte, wenn er dich einstellt. Kannst du etwas besonders gut?
  • Frage dich selbst, was dich einzigartig macht und von anderen Bewerbern abhebt. Was ist dein sogenannter USP, sprich dein Alleinstellungsmerkmal?
  • In der Regel bewirbst du dich auf eine ausgeschriebene (Ausbildungs-) Stelle. Lies dir die Beschreibung aufmerksam durch und nimm in deinem Anschreiben ganz konkret Bezug auf das Profil und die Anforderungen.
  • Warum willst du dich ausgerechnet bei genau diesem einen Unterneh-
men aus Hunderten bewerben? Erkläre deinem Leser deine Beweggründe.
  • Wenn du deine Stärken und Qualifikationen aufzählst, ist es wichtig, dass du sie mit Beispielen belegen kannst. Achte auch hier auf möglichst kurze Formulierungen und lass dich nicht dazu verleiten, zu ausschweifend und blumig zu schreiben.
  • Gehe auf konkrete Nennungen in der Stellenanzeige wie den Eintrittstermin in deinem Anschreiben ein.
  • Unterteile deinen Text in Absätze. Diese sollten jeweils nicht zu lang sein. Achte auch auf einen logischen Aufbau, den sogenannten roten Faden.
  • Wenn du in Sachen Rechtschreibung unsicher bist, vertraue nicht auf die Rechtschreibprüfung von Word, sondern bitte jemanden, der fit darin ist, deinen Text Korrektur zu lesen.

Der Lebenslauf
Wesentlich einfacher zu formulieren als das Anschreiben ist der Lebenslauf, auch Curriculum Vitae genannt. Dennoch solltest du auch diesem die nötige Zeit und Mühe widmen, um bei Personalverantwortlichen einen guten Eindruck von dir zu hinterlassen. Hier können wir dir natürlich auch Hilfestellung geben.

  • Erstelle deinen Lebenslauf in Form einer Tabelle. Dein zukünftiger Arbeitgeber will sich schnell über deine Person und deine Fähigkeiten informieren und keinen Roman über deine Lebensgeschichte lesen.
  • Eine Seite reicht vollkommen aus. Du hast ja gerade erst die Schule abgeschlossen und nicht bereits fünfmal den Job gewechselt.
  • Der Aufbau des Lebenslaufs gliedert sich in die folgenden vier Abschnitte: Persönliche Daten, Bildungsweg, Berufserfahrung und Kenntnisse. Optional kannst du Hobbys, soziales Engagement oder Auslandserfahrung wie Au-Pair hinzufügen. Bei dem Punkt Berufserfahrung kannst du Neben- und Ferienjobs oder Praktika nennen.
    Ganz oben stehen deine Kontaktdaten. Achte bei deiner E-Mail-Adresse auf Seriosität. Adressen wie sind hochgradig unprofessionell.
  • Ein Foto ist kein Muss, aber wünschenswert, da derjenige, der deinen Lebenslauf in Händen hält, ein Gesicht zu den Zahlen und Fakten hat. Lasse aber unbedingt professionelle Bilder von einem ausgebildeten Fotografen machen. Das ist gut investiertes Geld.
  • Bei den einzelnen Abschnitten gilt Antichronologie. Das heißt: Die aktuellste Station steht am Anfang, sprich beim Bildungsweg wäre das beispielsweise „Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium in Crailsheim“. Vergiss nicht, den Zeitraum zu nennen. Wenn du willst, kannst du freiwillige Angaben zu Wahlfächern, Schwerpunkten und Noten machen.
  • Im Abschnitt Kenntnisse finden sich Fähigkeiten, die relevant für die Stelle sind, auf die du dich bewirbst. Das sind zumeist Computer- und Sprachkenntnisse, aber je nach Stelle kann hier auch die Führerscheinklasse genannt werden. In diesem Kontext kannst du auch Hobbys und Interessen anführen.
  • Überprüfe vor dem Abschicken noch einmal alles ganz genau, auch die Formatierungen. Lass auch den Lebenslauf gegenlesen.

Olga Lechmann